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DAS ETWAS andere Fenster zur Stadt vom etwas anderem Stammtisch am Platz 

NÜRNBERG XI

Geschichtliches 

N     Ü     R      N      B     E     R     G 

Die einstige Hauptstadt der Motorradindustrie 

Da mag der ein oder andere jetzt gucken,aber es war tatsächlich so. Nicht nur im Mittelalter als Reichsstadt einer der Marktführer oder später in der Neuzeit, sowie im aufstrebenden Industriezeitalter,nein auch explizit in den 1930er Jahren war Nürnberg N°1. 
Nürnberg galt als DIE Motorradhauptstadt Nummer 1 in Deutschland. Viele Hersteller hatten hier ihre Produktionsstätten : Zündapp - Hercules - Ardie - Victoria - EPA - Abako - Astoria/Nestoria - Hecker - Franzani - Javon - Mammut - Enag - Premier - S&G - Ferbedo -MF - Hagel - Fortuna - Heilo - J.H.C. - Maurer - Ziejanüh - Zwerg - MJS/NIS - Eschag - Orial/TWN - Ocra - Mars - Eichelsdörfer - Kofa ,sowie weitere Ingenieure & Mechaniker mit Prototypen(keine Serie) . Aus der Firma Victoria, Express & DKW Zweirad wurde dann fusioniert die Zweirad Union. Und Steib mit seinen Beiwagen gab's auch noch und und und....

Dort wo sich einst das Lehen des Burggrafen an seine Vasallen befand bevor er es 1427 an die Reichsstadt Nürnberg veräußerte- dort und Umgebung wo im Jahre 1390 die erste Papiermühle dank Ulman Stromer stand - dort wo einst Hieb&Stechwaffen sowie Rüstzeug geschmiedet wurde - Rotgerber mit ihrer Lauge die Fische fütterten - Sägespäne durch die Luft flogen - 1479 nach einem Brand eine neu errichtete Mühlenanlage entstand bevor 1767 wieder die Flammen um sich schlugen und ländliches Anwesen zerstörte  ,bevor im 2.WK dies die Alliierten erneut übernahmen - dort wo Graphitstäbchen im Holzmantel  neue kreative Besitzer suchten - dort wo heutzutage die Jogger abends ihre Runden drehen,in lauen Nächten Bierbänke zum verweilen einladen - man seine Sinne schärfen kann und ein kleiner Metallstapel Papier an mittelalterliches Werkeln erinnert... jaaaa genau dort (+-) fand auch im Jahre 1900 ,als so mancher mit dem Auszullen seiner Weißwurst beschäftigt war, die Allgemeine Motorfahrzeugausstellung auf der Wöhrder Wiese statt ,bei der auch ein Fahrzeug der Motorwagenfirma "Siebe-Kotschenreuther &Co"
(5Monate später: Nürnberger Motorfahrzeugefabrik Union, System Maurer GmbH , ansässig in der Flaschenhofstr.32) ausgestellt wurde. 

Selbiger Herr Maurer war übrigens auch für die erste Omnibuslinie Nbg - Heroldsberg zuständig. Übrigens leicht hatten es die Wöhrder nie.1338 durch die Nürnberger im Städtebundkrieg zerstört,1552 im zweiten Markgrafenkrieg(1552-1555) durch Albrecht II."Alcibiades"(1522-1557) zerstört,1796 preußisch und als wenn im Jahre 1806 bayrisch geworden nicht schon Strafe genug wäre,im zweiten Weltkrieg bis auf ein paar Bauten abermals komplett zerstört. Übrigens wenigstens Alcibiades hatte nicht viel von seiner möglichen Herzogtum Franken Gründungsidee,denn anhand seiner vielen Taten wurde er von Kaiser Karl V.(15-1558) zweimal mit der Reichsacht belegt. Erster Markgrafenkrieg fand übrigens zwischen Albrecht Achilles (1414-1486) und der Reichsstadt Nürnberg aufgrund territorialer Streitigkeiten im Jahre 1449-1450 statt.

Aber zurück zum "Moppedzeitalter" : Gehen wir mal zum Rechenberg oder besser bekannt als Schmausenbuck(der Name stammt vom Rotbierbrauer Georg Schmaus) hinaus,finden wir nicht nur das mittlerweile beliebte Seifenkistenrennen , sondern in früheren Zeiten ganz genau ab 1939 die "Fertigkeits-Prüfung" : Ein Motorrad - Gelände & Schlammrennen welches man getrost als Ideengeber für die eigentlichen Motocross Rennen nehmen kann. Es gab zwar früher schon sogenannte Hillclimb Rennen und sogar 1908 in England einen Wettbewerb zwischen Motorradfahrer und Reitern á la Fuchsjagd, danach Geländrennen in Militäranlagen sowie Mehrtages- Rallyes wie die Scotish und andere Six Days Rennen,aber dies waren noch keine richtigen "Schlamm- Dreck- Abseits der Straße Rennen" ,die kamen erst später auf.(Trotz Einbruch ab '55 der Industrie) 

Allerdings hatten sie damals noch nicht die modernen "Hilfsteile" der heutigen Zeit,sondern mussten mit wenig modifizierten Versuchsmaschinen ihr Können beweisen. Übrigens '39 am Schmausenbuck ging die Zündapp 125 mit Eugen Haselbeck als Sieger hervor. Wissenswert auch das Geländefahrten in England auch von Siegfried Bettmann betrieben wurden,einem Nürnberger welcher auswanderte und dort die Firma Triumph gründete. Das Tochterunternehmen Triumph in Nürnberg gab es seit 1896 .1929 trennte man sich vom englischen Werk. Übrigens der Gott sei Dank immer noch lebende Fritz Witzel aus Bergrheinfeld war ab den 1950ern ebenfalls ein begnadeter fränkischer Geländefahrer. 17 Jahre(von 33 / Versuchsabteilung Fichtel & Sachs Schweinfurt) als Versuchsfahrer tätig. 

So fuhr er für die Nürnberger Firmen Mars in den Jahren '53-'57 ganze 45x Gold ein , für Hercules (Mitte 1960 zu F&S eingegliedert) in den Jahren '57-'75 siegte er 125x und 44x für die schwäbische Firma Maico,welche anhand des Schellplans(Wehrwirtschaftskontrollplan 1938/39) mit der aus Untertürkheim stammenden Firma UT,der Wuppertaler Firma Torax und der Nürnberger Firma Hecker (gezwungenermaßen) ein Einheitsmodell ,die K125 (125ccm/1 Zylinder) bauten. Ebenfalls ein erfolgreicher Nürnberger Motorradrennfahrer war Georg Thumshirn auf Ardie,der zwar hauptsächlich auf der Bahn und Asphalt fuhr,aber auch zahlreiche Berg & Eisrennen. Aber auch Zündapps Geländespezialisten Richard Hessler, Lorenz Specht ,Gernot Leistner(auch Ardie) und Kemper darf man nicht vergessen,oder Günther Sengfelder (ehem.Testfahrer ,jetzt Museum Industriekultur Nbg) ,sowie Löhe(auch Mars) und Stump auf Triumph und und und ,aber dazu mehr im jeweiligen Firmen Kurzporträt , sowie im Teil Garmisch unter Six Days GAP 1956.o

Nach dem 1.WK und den Jahren vor dem 2.Wk , sowie in den 1950ern waren vierrädrige Fahrzeuge eher für besserverdienendes Klientel gedacht,da für die normale Arbeitergesellschaft nahezu unerschwinglich. Zahlreiche Versuche verschiedener Automobil-und Motorradhersteller in Jahren vor dem Krieg einen für's Volk erschwinglichen Kleinwagen in Serie,der effizient und lukrativ dennoch dabei ist herzustellen, gelang bis auf einige Prototypen nicht ganz. Der eigentliche Volkswagen (um den sich wegen verschiedener Aufzeichnungen Gerüchte bzgl der oder dem tatsächlichen Erfinder ragen) kam erst im letzten Ende der 1950er und läutete damit auch die Ära des Motorradfahrens und somit auch der Produktion um damit zu überleben ein. Doch aus dieser Zeit wollen wir berichten,denn wenn man die verschiedenen Firmenprofile einmal näher betrachtet, erkennt man,das vielee Ingenieure hier und da gewerkelt haben. Heißt die Konkurrenz wie heutzutage gab es damals schon auch,nur brauchte man sich untereinander und profitierte trotz konkurrierendem Geschäft voneinander. Denn die Fabriken oder besser gesagt Werkstätten zur damaligen Zeit,waren nicht in der Größenordnung wie man sie heutzutage kennt,sondern eher (bis auf Ausnahmen) kleine Betriebe oder wie man sie im der englischen Chopperszene kennt, "Hinterhofschrauber(eien)".

Viele "Schrauber" ,die damals noch diesen Namen verdient hatten,bauten ihren eigenen Motor oder Rahmen und tüftelten ständig an Neuem. Und hatte Werkstatt A den Motor,so hatte Werkstatt B den Rahmen, Werkstatt C Getriebe, Werkstatt D Federelemente -Sättel usw. Man tauschte sich aus und kannte untereinander. Damals war der DIN A4 Wisch vonner Schule/Akademie zwar toll aber weniger interessant,denn Talent und Können kann man nicht einfach erlernen und mussten im praktischen unter Beweis gestellt werden. Manchmal würde mich interessieren wie sich die heutige Generation mit ihren zig Zertifikaten zur damaligen Zeit angestellt hätte als noch alles was man für den Bau eines Motorrades benötigte , selbst in Handarbeit hergestellt wurde.Nun das Straßenbild,egal ob beim Bäcker,der Fabrik oder sonstwo wurde hauptsächlich von motorisierten Zweirädern geprägt.Dann kam die dunkle Zeit des Krieges,die zwar so mancher Firma die Auftragsbücher füllte,aber im Abgleich mit dem entstandenen Leid (auch der Zwangsarbeiter) ,.den durch Bombenangriffen zerstörten Produktionsstätten , sowie durch den Krieg entstandenen Schließungen, Enteignungen und fehlender kaufkräftiger Kundschaft , weiß ich nicht ob Ersteres das wert war?

Ca. 3 Jahre nach dem Krieg war dann wieder eine erhöhte Nachfrage nach motorisierten Zweirädern vorhanden,aber nicht mehr nach Prestigeobjekten wie in den '20er/'30er Jahren, sondern eher nach kleinmotorisierten Gefährten,die einem zweckmäßig zum angestrebten Ziel,meistens zum Arbeitsplatz brachten. Doch auch diese Zeit hielt nicht sehr lange an ,denn als dann oben erwähnter Volkswagen und ähnliche Vertreter dieser Klasse auf den Markt gebracht wurden , stellten die Leute sehr schnell fest,das dies für ein paar Mark mehr, nicht nur bequemer, sondern auch bei schlechtem Wetter trockener vonstatten geht,als auf Sitzbank & Sozia oder dem Beiwagen. Somit ging,bis auf einige Ausnahmen,diese glorreiche Ära der Nürnberger Motorradproduktion ihrem Ende entgegen.Die '70/'80er brachten noch - auch dank zahlreicher Bikerfilme - nochmal eine kleine Zeit des Booms, aber bis auf wenige Puristen/Enthusiasten , hielt sich die Nachfrage des Motorrades als reines Alltagsfortbewegungsmittel in Grenzen. Bis heute. Ich frage mich manchmal still und leise, was wäre gewesen wenn Zündapp damals auf einen Herrn namens Ferdinand gehört hätte?

✒️ CLM 

📸 © CLM abfotografiert und animiert .Zu besichtigen mit vielen anderen Bildern der damaligen Zeit im  Industriemuseum Nbg .

Vereinsmitglieder des VFNM starten am 1.Mai 1925 zur ersten organisierten Auslandsfahrt deutscher Motorsportler nach Italien. Einladung erfolgte durch den Motorradclub Lombardo Milano. Diese 3wöchige Fahrt endete in Stuttgart bei dem erstmals veranstaltetem Motorradrennen auf der Solitude.


Von der Solitude wieder zurück ins heimische Nürnberg und dort gleich zu einer Buchvorstellung ,welches nun in Dritter Auflage erschienen ist (Somit haben wir auch mal die Bilder neu geordnet) und im Zweirad Verlag Fährd erhältich ist. 
Und alle die jetzt die Nase rümpfen und sagen äähh Fährd....Leute ,des Zweirad Heftla haben wir damals schon bei der Kati im Fränkischen draußen gelesen (als wir noch kicken mussten & 6Volt Lampen hatten 🤣👍🏼) und die letzten Jahre bis zum ominösen Brand beim Walter sein Kiosk am Dutzendteich. Also wenn ihr euch durch die Geschichte graben wollt, erzählt von der Koryphäe Thomas Reinwald,dann hier die Links: 
🌐https://zweirad-online.de/home/ 
🌐https://www.motorradbuch.de/?s=Thomas+Reinwald

INHALT:

1. Nürnberg, einstige Hauptstadt d. Motorradindustrie

2. Zündapp Historie I-IV (Kurzform/Abschnitte)

3. Zündapp Fahrten, Rennen, Piloten I -III (Kurzform)

4. Ardie

5. Reichelsdorfer Keller hist. & Aktuell 

6. Parkcafé Rennbahn (hist.)

6. Triumph Werke Nürnberg / TWN

7. Victoria

8. Mars 

9. Sachs 

10. Hecker

11. Aufschläger 

12. Maurer 

Hinweis für unseren "Dunstkreis" Die gezeigten Fotos sind entweder live fotografiert oder aus meinem Recherchematerialfundus und wurden abfotografiert und bearbeitet, dennoch mit Name (Zeitschrift/Autor) versehen. Bei Besuch können also Fotos im Original eingesehen bzw Zeitschriften/Videomaterial aus dem Industriemuseum Nbg für die Heimbibliothek gerne besorgt werden.

✒️CLM

Bei Nürnberg (09) 11 widmen wir uns wie oben erwähnt den motorisierten "Geräten" aus der Kaiserstadt - Manufaktur...

...aber Nürnberg war nicht nur Jahrzehntelang 
DIE Motorradproduktionsstätte N°1 , sondern wäre beinahe auch die des Automobils geworden. Und da unsere Vorwahl schon die Zahlen eines berühmten Sportwagens beinhaltet, beginnen wir auch gleich mit dieser Frühgeschichte  ,der Zusammenarbeit zwischen dem Stuttgarter Konstruktionsbüro und der  Nürnberger Firma Zündapp.

Porsche entwickelte im Jahre 1931 für die Zündapp Gesellschaft f.d.Bau von Special-Maschinen m.b.H. den theoretisch ersten Volkswagen, nämlich den Typ 12.Zündapp hatte 1932 drei Prototypen, die Platz für vier Personen boten. Das Frontscharniertürmodell,mit extra für diesen Typ entworfenem selbstklebendem Stahlkörper entworfen(Zentralrohrchassis mit Heckmotor) - Fahrgestell  Pendelachsen & Querblattfedern - Viertaktmotor, 5 Zylinder,zentrale Nockenwelle - Motorgetriebe im Heck,3 Gang Overdrive Getriebe vor der Hinterachse - Leistung  26PS bei 600kg Leergewicht und 80 km/h Spitze.
Das Getriebe (drei Gänge mit Overdrive) lag vor der Hinterachse.Dies Projekt wurde aber nach Fertigung dieser Prototypen wieder eingestellt,da Zündappgründer Neumeyer einen wassergekühlten Sternsternmotor wollte,im Gegensatz zu Ferdinand Porsche ,der auch für andere Fahrzeugtypen kompatible Motoren einbauen wollte,dazu gesellten sich zuzüglich zu den hohen Investitionskosten (man hätte eine explizit für diese Modelle eine Fertigungshalle für den Karosseriebau benötigt),dann auch noch vermeidbare Motorkühlungsprobleme -nach 10 Kilometern kochte bereits das Öl - zuzüglich den Aussagen der Mechaniker ,welche dem Sternmotor,eine schlechteren Zugang für Reparaturen bescheinigten ... hätt ma doch den 4 Zylinder Boxer nehmen sollen 🤗 
Aber wir waren damals nicht dabei bei den Gesprächen von Ferdinand & Fritz und das aus dem ehemaligen Konstruktionsbüro (Gegründet als Dr. Ing. h.c. F. Porsche Gesellschaft m.b.H. ,Konstruktion und Beratung für Motoren- und Fahrzeugbau) die schönste Zuffenhausener Sportwagen Schmiede geworden ist, brauchen wir nicht extra erwähnen ,gehen wir daher von Stuttgarts Kronenstraße 24 in die Nürnberger Lobsingerstraße 8 / Dieselstraße 10 zum damals größten Motorradfabrikanten der 1926 nicht nur mit der Fließbandproduktion u.a. der berühmten Z22 begann,sondern auch schon über ein Vertriebsnetz von über tausend Händlern verfügte : Fritz Neumeyer und Zündapp.

✒️CLM

  Z  Ü  N  D  A  P  P

                                     Historisches Teil I

1917 Gründung als Zünder Apparatebau Gesellschaft m.b.H.
1919 Zündapp Gesellschaft für den Bau von Special-Maschinen m.b.H. 
1938 Zündapp Werke G.m.b.H.

1917 als  Zünder-Apparatebau-GmbH von Fritz Ludwig Neumeyer in Gemeinschaft mit der Friedrich Krupp AG in Essen und der Uhren- und Werkzeugmaschinenfabrik Gebrüder Thiel in Ruhla/Thüringen, in Nürnberg gegründet. Die Produktion beinhaltetete zuerst Kühler,Rohre usw für motorgetriebene Fahrzeuge- 2 Jahre nach dem Ausscheiden der Partner im Jahre 1919  dann Anlasser & Lichtmaschinen ,ja sogar Schreibmaschinen - nach der Berliner Motorrad- und Automobilausstellung 1921  zündete der Funken und es wurden die ersten Gebrauchsmotorräder produziert und auch sogleich im ersten Jahr über 1000 selbiger verkauft.

Die ersten gebauten Moppeds waren die berühmten Z22 (1923 auch mit Getriebe) wobei man angesichts der Leistung von "zwaaa bis drei Pferdla" bei 211ccm nicht unbedingt von Motorrädern im heutigen Sinne sprechen kann. Auch die  249ccm K Version (später KS 249 ) hört sich mit der Bezeichnung Sport für heutige Verhältnisse lustig an. Wobei 1924 die Leistung auf 3,5 - später auf 4,5 PS stieg.


Zündapp Z22 BJ 1921 (211ccm) - 1924 (249ccm) - 2,25/2,5/2,75 PS - Leergewicht 60/70kg - 57km/h - Bereifung 24x2 1/4 Wulstreifen aus dem Jahre 1922 -
Im Jahr 1922 gesellte sich zur Z auch die G(Z2G) Version.Diese hatte zum Erstlingsmodell eine Zweigangschaltung (GS sogar Dreigang). Nahm bereits außer Konkurrenz an der damaligen fränkischen Zuverlässigkeitsfahrt teil. 
Die Z22 auch als Maschine für jedermann angepriesen, wurde im ersten Produktionsjahr bereits 1500x verkauft, während weitere 5000 noch warten mussten,da die Produktionskapazität dem Bestelltem noch nicht gewachsen war und auch wahrscheinlich niemand damit rechnete.

Zündapp K 249 - BJ 1926 - 249ccm - 3,5PS - 1Zylinder,2Takt - 3Gang - 70km/h - Leergewicht 75kg - Bereifung 2,25/2,5 x 26

1926 Bau eines Motorgepäckdreirad mit bis 6PS bei einem Zylinder und 249ccm. Für dieses Gefährt gab es vom Werk vier verschiedene Aufbauten zum Transport von ca 200kg. Dieses Modell des Lieferdreirads hier stammt aus dem Jahr 1929 und wird mit dem rechten Hinterreifen angetrieben.

📸 Vereinszeitung 1.FCN 1926

Währendessen beim "Glubb" 😁👍🏼 plus Anzeige aus jenen Tagen.

 Zündapp Z200 - BJ 1928 -  1Zylinder,2Takt - 198ccm - 4,5PS -

1928 wird ein neues Werk in der Moltkestraße / Nürnberg-Schweinau gebaut und auch wieder lustigerweise kam im selben Jahr,trotz Steuerfreiheit für <200ccm Moppeds, die 9Pferdchen starke Z300(nicht verwechseln mit Kawa) auf den Markt - 1930 kam die S200/300 als Nachfolger für die Z's, welche aber mit J.K.Starley über die in Gemeinschaft gegründete Newmount Trading Corporation von '29 - '33 in England verkauft wurden. Oben im Bild Modell Z 200 mit  4,5 PS ,200 cm³ Zweitakter, mit Aluminiumkolben. Damals das erste Modell von Zündapp damit.

Im Jahre '32/33 wurden wieder kleinere Modelle wie die B170/200 sowie Derby DB 175 (heutzutage wahrscheinlich Namensrechtlich problematisch) auf den Markt geschmissen. Die B 170 hatte übrigens den Namen Zugvogel 😉  1933 nach erneuten Automobilbauversuchen (der Typ 24 /Dreirad & 200ccm aus dem Konstruktionsbüro Stuttgart wurde bei Zündapp wieder ad acta gelegt) wie den 400 cm³ Viertakt-Boxer Lieferwagen mit Wasserkühlung - 10/12,5PS und 650kg Nutzlast,2 Jahre später - sogar 500ccm mit 12,5PS   - kamen in Zusammenarbeit mit den Gebrüdern Küchen, die 200er K mit 2&4 Takt Einzylinder, sowie 1932 die  K400(der Urahn aller Boxermotoren eigentlich),die K500, sowie 1934 die K600 &K800 mit 2&4 Zylinder 4Taktmotoren auf den Markt. 

Im Gegensatz zu der wegen geringem Absatz wieder eingestellten Produktion der Lieferwagen,sowie auch dem Vorhaben "Fridolin"(der bekannte Post -VW Typ 147 kam erst 1964),ein Prototyp eines eigentlich geplanten Coupe Roadster auf Klein Lkw Karosserie mit 400ccm Motor,sowie einem Morganähnlichem Roadster mit 2000ccm Motor , wurden die K Modelle -vor allem die K800 mit 22PS - auch nach dem Krieg zu begehrten Moppeds. 
Das "K" in der Bezeichnung bezieht sich übrigens auf den Kardanantrieb/Kastenrahmen,und hat auch wenn es evtl naheliegend scheint,nichts mit Richard Küchen zu tun. Diesem Herren widmen wir später auch noch einen Kurzbericht.

Wie heißts im Werbeslogan "Das ganze Jahr mit Zündapp" / "Immer zuverlässig" und das heute noch.
Als Fritz Neumeyer 1903 mit der Herstellung von Spielzeugdampfmaschinen , Eisenbahnen & Co begann, hätte er sich bestimmt nicht träumen lassen,das selbst im 21. Jahrhundert seine "Moppeds" noch ein Objekt der Begierde und des nicht gerade schmalen Geldbeutels sein würden. 
Im Hintergrund übrigens auch ein Produkt aus dem 'Konstruktionsbüro Stuttgart' mit nach 5 Jahren auch schon 110.000km uffn Tacho.

✒️ CLM 

Zündapp Historisches Teil II

Zündapp DS (DB/L) 125 Prototyp BJ 1937/39 (35) mit 3 Gang Tankschaltung / weitere Daten siehe: Rennen

Zündapp KKS 500, 496ccm - Zweizylinder Viertakt OHV Boxer - 24/26PS - BJ 1936-1939 - Leergewicht 178kg - 140/h  -  Bereifung 3x 19/2,5x 19 - 
Obwohl es zwei Werksrennmaschinen gab,wurde dieser Typ im Großen von privaten Rennfahrern für Bergrennen 
( Version KKS 500 R) eingesetzt. 
Dafür wurde sie auch konzipiert,denn man konzipierte extra einen kleineren leichteren Pressstahlrahmen und bestückte sie mit KS 500 Motoren. Im Gegensatz zur 16 PS schwächeren K 500,leistete die KS 24 PS,was durch andere Ventilaufhängung entstand.

Zündapp DE 200 Derby - 198ccm - Einzylinder Zweitakt - 7PS - 90km/h - BJ 1935 
Zusammen mit den großen Pressstahlrahmenmotorrädern wie die hier öfters in Farbe gezeigte K , wurden gleichzeitig kleinere Zweitakter in größeren Mengen im Schweinauer Werk produziert.

Zündapp SS500 - BJ 1930/31 - Python Rudge Whitworth 1Zylinder,4Takt OHV- 498ccm - Leergewicht 160kg - Amal Schieber Vergaser - 22PS - 130km/h (S500 18PS,125km/h) - Bereifung 3,5 x 26 (4x27 S500) - 
Der Produktionsrenner zur damaligen Zeit,wie angepriesen. Angesichts der Weltwirtschaftskrise,dem hart zu verdienendem Geld und schwindenden Spareinlagen ,für einen normalen Arbeiter zur damaligen Zeit genauso leicht erschwinglich wie ein Bentley W 12 für einen "Tagelöhner" aktuell. 

Nach dem Tod Fritz Neumeyers im Jahre 1935 , führte sein Sohn Hans Friedrich Neumeyer die Geschäfte. Die Autopläne des Vaters zunächst ad acta gelegt, führte dennoch wieder der Weg zu Ferdinand Porsche zurück.  
1936 gab das Nürnberger Zündapp Werk, aufgrund Ferdinand Porsches konstruktiver Fertigkeiten ,ihm den Auftrag Studien für Motorradmotoren auszuarbeiten. Nach überlieferten Aussagen drehte es sich dabei um technische Ausarbeitungen für den Zylinderkopf des oben gesteuerten Boxermotors der KS 600. Jenes Modell welches zum Verkaufsschlager bei Zündapp wurde . 

Die enorme Nachfrage im Militärsektor führte dann auch  zum Gedankenstop über eine vierrädrige Zivilfahrzeugproduktion. 1936 läuft auch das 150.00te ,1938 sogar das 200.000te Motorrad vom Band. In dem Jahr kam auch die ebenfalls heute noch begehrte 28 PS starke KS600 auf den Markt, später während des 2.WK (ab 1940 wurde die Zivilfahrzeugproduktion eingestellt) die KS 750 mit 2Zylinder Boxer und Beiwagenantrieb. 1942 lief die 250.000te Maschine vom Band..
Ende der 30er Jahre gehört Zündapp zu den fünf bedeutendsten Motorradfabriken Europas und übersteht trotz vorherigem Verkaufszahleneinbruch ,dank der im selben Jahr auf den Markt gebrachten S500 mit 18(22) Viertakt - Pferdchen im berühmten Rudge Einzylinder,auch die große Weltwirtschaftskrise.

Zündapp DS 125 1940 weiterentwickelt mit Doppelkolbenmotor und etwas "barocken" Formen , welche aber nur ein Jahr später in den Zustand (Rahmen & Aussehen) von 1937/39 zurückversetzt wurde. 

Zündapp DB 203 Comfort - BJ 1953 - 1Zylinder,2Takt - 198ccm - 4 Gang - 8.7PS -Bing Vergaser - Leergewicht 122kg - 90km/h - Bereifung 3, 25 x 19 
In den 50er Jahren werden zunehmend leichte Motorräder produziert (auch aus Gründen eines Erlasses der Alliierten nach dem Krieg,welches den deutschen Motorradherstellern untersagte ,Motorräder über 60ccm zu bauen,was 1947 jedoch gelockert wurde),z.B. die DB 201 mit 7,5PS oder DB Comfort mit ca 9PS. Im Zuge des Auftrages für Behörden auch mehrere K 600. Im Jahre 1951 kommt (nach einer eher ironischen Collage eines Mitarbeiters) - den Zeichnungen von Ingenieur Ernst Schmidt - Proberunden auf dem Nürburgring 1950 , eines der bekanntesten Zündapp-Modelle auf den Markt.

 Die Maschine mit Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor, zwei Vergasern und 28 PS wird wegen ihrer grünen Lackierung ,sowie dem kraftvollem Durchzug auch „Grüner Elefant“ genannt (nach Carl Hertweck von der Fachzeitung "Das Motorrad") und läuft bis 1957 von Nürnbergs Bändern,
genau 5680mal. 
Diesees Modell wird auch als "Namensgeber" für das berühmte  Elefantentreffen ,ein Wintertreffen von Moppedfahrern benannt.

Fertigungshalle Zündapp Nürnberg KS 601 und DB 201

Zündapp KS 601 / 2Zyl,4Takt Boxermotor / OHV / Hubraum 597ccm / Bohrung x Hub : 65 x 67,6mm /  HC 4 Ventile / Schiebervergaser / Luftgekühlt/ Mehrscheiben Trockenkupplung / 4 Gang / Kardan / 28,34PS / Tankinhalt 12,9l / 6l auf 100km / 135,155 km/h / Kicker / Bosch W 175 T1 Kerzen / Telegabel,hi.Geradwegfederung / 3,50 x 19 v.u.h. / 193kg leer / Zul.Gesamtgewicht 390kg

Kurzinfo Elefantentreffen:

Was viele evtl. nicht wissen,das das Eigentliche Elefantentreffen (erste Treffen sollen schon 53/54/54 mit ein paar KS 601 Gespannen gewesen sein) mit damals 15 Zündapp KS 601 Gespannen + ein paar anderer Moppeds bei Stuttgart stattfand , nämlich 1956 an der Solitude. 
Die Glemseckbesucher und alten Porsche/Alfafans kennen die Rennstrecke. 
Der Initiator des Ganzen war "Klacks", ehemaliger Kradmelder , markenunabhängiger Testfahrer & Redakteur (Das Motorrad/PS) sowie Autor zahlreicher Bücher. 
Für den Rest von uns muss ich über diesen Herrn mit dessen Berichten wir aufgewachsen sind, nicht viel erzählen 
(RIP Haudegen). 
Grund des Treffens damals war eine Recherche wieviel Wintermoppedfahrer außer ihm noch unterwegs seien. Nach Bad Dürkheim inner Pfalz ,Stadtoldendorf  in Niedersachsen, Feldberg im Taunus,Versuchen am Nürburg & Salzburgring in den folgenden Jahren fand 1989 das erste Mal dieses Treffen in Thurmansbang Solla (BVDM) ,sowie Nürburgring (IGRES) statt,wo es dann bis auf kurze Unterbrecher zum heutigen Tage beheimatet ist. 
Von 2010-17 mit stupider Winterreifenpflicht für Motorräder und Ausfall 2021/22 anhand Coronapolitik. 
(Allein erstere Büropupserverordnung wäre nur nen Kopfschüttler wert, brachte aber viele dank für etliche Typen NICHT vorhandener Winterreifen 🙈 versicherungstechnisch in eine Misere,was einem nicht ausgesprocheem Fahrverbot gleichkam) 
Da ja behördliche Auflagen nicht schon Stress genug wären und welches Elefantentreffen nun was macht und wie könnt ihr falls Interesse selbst nachlesen: 

🌐www.alteselefantentreffen.com 
und  
🌐www.bvdm.de/aktivitaeten-und-fahrspass/elefantentreffen 

denn mit dem eigentlichen Grundgedanken alter "Winterhasen" (so auch Ich/CLM) sich mit Gleichgesinnten bei Ausfahrt ,Mampf & Getränken austauschen - ist für mich Angesichts der vielen roten Nummernschilder extra für das Event, Satzungsgedönse, Campingmobile,Halli Galli Vermarktung  -weder die Eine noch die Andere Veranstaltung interessant.

Und mit dem grünen Elefanten sowie Zündapp hat's auch nix mehr zu tun , daher wieder schnell zurück 

1954 Produktion des halbmillionsten Moppeds, darunter auch die berühmte Bella,ein Roller mit 147,174 & 198 ccm -4 Gang mit 7,3PS der R154 Version bis 12PS der R204 Version (die R 200 hatte eine Margaritenblüte als Markenzeichen) mit Höchstgeschwindigkeiten von 75-90km/h - auf den Markt ,von der von 1953 bis 1964 ganze 130.000 Stück produziert wurden. In der kleinsten und großen Version waren auch die legendären Bing Vergaser verbaut (die Nürnberger Firma wurde 1926 von Fritz Hintermayr gegründet-damals Produktion von Gasbadeöfen & Motorradteilen ,ab 1932 nach Erwerb der Marke Bing, Vergaserproduktion - Firma wurde zwar zur indischen Flash Group hinzugefügt,2017 umstrukturiert,aber besteht heute noch als Bing Power Systems)

Zündapp Bella (nur echt mit der Maragarite 😉) 201 R - 1Zylinder,2Takt - 198ccm -10PS - 90km/h 

Zündapp Bella Deutsche Bundespost. 100Stück gingen 1955 an 20 Oberpostdirektionen. Die R200 mit ca 11PS & R150 mit 7,3PS - 1956 die R201 - 1957 die R203 - 1959 die R204 mit ca zwölfeinhalb Pferdchen & '61 mit dreizehneinhalb. Der Aufsatz des Kastens der Firma Steib hatte die Maße 54x60x79cm und wohl 21kg. Bei einem Leergewicht von 167kg wurde eine zulässiges Gesamtgewicht von 305kg angegeben. Heißt bei einem Normalgewicht des Fahrers von 80kg,war noch Platz für ca 60kg Briefe.Bekannt wurden die Postroller auch durch ihre Fahrer,welche Telegramme in "Windeseile" zum Kunden brachten,da die Schräglage der Bella dafür prädistiniert war, allerdings NICHT mit dem "Wolkenkratzeraufbau" .
Und etwas nonkonform zur Straßenverkehrsordnung,aber wenn das Ding schonmal 90 läuft....An dieser Stelle Danke im vorraus fürs Bilder recherchieren und Fränkischen Gruß an die Dame welche 1965 bei der Oberpostdirektion / Rathehauplatz in Nürnberg anfing 👍🏼

✒️CLM

Bahnhof Schweinau 

Das frühere Stationsgebäude aus dem Jahre 1875 - im 2.WK komplett zerstört - 1952 Neubau und bis '80 florierender Betrieb - 2012 verabschiedete sich der Gastronomiepächter - nach mehreren Jahren Leerstand der Gaststätte (andere Teile knapp 30 Jahre - 2016 von Unternehmerpärchen gekauft ,400qm auf 2 Etagen+ Dachgeschoss vor Verrottung & Verfall gerettet ,als Dank ein bißchen Bürokratie und schließlich zur Pension umgebaut...aber wusstet Ihr das Richtung Nürnberg Hbf  früher in der Stationsgebäudeverlängerung die Güter-Stückgut & Expressabfertigung inkl Kasse und Wagendienst war? 
An der Kopframpe befanden sich 2 Ladegleise für Stückgut , dies hauptsächlich für Fahrräder & Mopeds von Zündapp (& Hercules) ,da das Werk in der Dieselstraße über ein eigenes Anschlussgleis verfügte. Von den ehemals 14 Gleisen sind nur noch zwei übrig und auch nur Dank der Pension wird mental an alte Zeiten und den Bahnhof Schweinau erinnert.
✒️CLM

Zündapp Historisches Teil III / Moppeds

Hinweis für Einige außerhalb unseres "Dunstkreises" Die gezeigten Fotos stammen logischerweise alle aus unserem Recherchematerialfundus und wurden von mir abfotografiert und bearbeitet. ✒️CLM

📸Anzeige aus Vereinszeitung 1.FCN 1926

Zündapp K 500

Zündapp K 600

KS 600 BJ 1938-1941(Neuauflage nach dem Krieg '49/'50) - 2Zylinder,4Takt OHV - 597ccm - 4Gang - 28PS - 145km/h - Leergewicht 195kg - Bereifung 3,5 x 19.

Zündapp K800 - Der legendäre Pressstahlrahmen  (Kastenrahmen,LM Kastenprofil,Stahl) Knapp 90 Jahre auf'n Buckel das Mopped / 4Zyl,4Takt Boxermotor / Hubraum 791ccm / Bohrung x Hub : 62 x 66mm / Gassteuerung HC 4 Ventile / Schiebervergaser / Luftgekühlt/ Mehrscheiben Trockenkupplung / 4 Gang / Kardan / 22PS(16KW) /Tankinhalt 12,9l / 6l auf 100km / 125 km/h / Kicker / Bosch W 175 T1 Kerzen / Springer / 3,50 x 19 v.u.h. / 193kg leer / Zul.Gesamtgewicht 390kg

Zündapp KS 750 - BJ 1943(1940-1948)- ab 1948 durch Resteverwertung noch 349Stück -2Zylinder,4Takt OHV - 751ccm - 26PS - 95km/h Leergewicht 420kg - 4Gang zzgl Gelände & Rückwärts - angetriebener Seitenwagen - Fuß,Hand,Beiwagenheizung - Bereifung 4,5 x 16

Auf dieses Foto einer KS 250 klebte ein Konstruktionsmitarbeiter den Motor einer KS 600. 
Aus diesem mehr oder minder lustigen Zufall,welcher Direktor Neumeyer gefiel, wurde die "Geburtsstunde"
 der KS 601

Hier ein KS 600 Motor im modifiziertem KS 250 Rahmen. 
Das 250 Modell ging übrigens nie in Serienproduktion.

Und hier das fertige Produkt Zündapp KS 601 ,damals noch in schwarz. Direktor Neumeyer's Lieblingsfarbe war aber eher das mintgrün,aber selbst als die ersten Kräder gebaut wurden mit schwarzem Rahmen und mintgrüner Lackierung,hatte es dennoch weniger mit dem Gusto des Direktors zu tun, sondern eher damit dieses Modell von den meistens in schwarz gehaltenen BMW's auf dem Markt zu differenzieren.

✒️CLM

Kurze Vesperpause, dann geht's weiter 😉

Zündapp Historisches Teil IV

Nürnberg im Jahre 1955: Die im Motorradbau zu Ruhm und Ehre gelangte Firma Zündapp versuchte mit dem Kleinwagen Janus Fuß auf dem hiesigen Automarkt zu fassen. Für die Zukunft plante das Werk aber nicht mit einem Gefährt im Kleinwagensegment ihr Geld zu verdienen, sondern bei einer sportlich orientierten Klientel, die durchaus bereit war, ihr Portemonnaie wesentlich weiter zu öffnen.

1956...nachdem man sich abermals an das Konstruktionsbüro in Stuttgart wandte,ein komplettes Getriebe zu entwickeln im Jahre 1955: Die im Motorradbau zu Ruhm und Ehre gelangte Firma Zündapp versuchte mit dem Kleinwagen Janus Fuß auf dem hiesigen Automarkt zu fassen. 
Für die Zukunft plante das Werk aber nicht mit einem Gefährt im Kleinwagensegment ihr Geld zu verdienen, sondern bei einer sportlich orientierten Klientel, die durchaus bereit war, ihr Portemonnaie wesentlich weiter zu öffnen , wurde dies auch prompt zum 26. März 1956 erledigt mit den  Zeichnungen für ein „Simca-Getriebe mit Synchronisierung für 4 Gänge.

 Auch das Konstruktionsbüro Fröhlich wurde Fahrwerkstechnisch betraut und lieferte Porsche/VW  typische Aufhängung(VA). Im Frühjahr 1956 vergab Zündapp die ersten Konstruktionsaufträge für dieses als `Projekt KF IV` betitelte Wagen. 
Für die optische Form scheuten die Nürnberger keine Kosten und engagierten das Designbüro von Pininfarina für die Schaffung einer ansprechenden Karosserie. 
Dazu lieferte Zündapp das Fahrwerk mit Motorenattrappe nach Turin. Im Herbst 1956 kam schließlich der große Moment, der in Auftrag gegebene Designentwurf war fertig. Firmenboss Hans Friedrich Neumeyer fuhr nach Italien und blickte zum ersten Mal auf den karossierten zukünftigen Sportwagen von Zündapp. 
Die handgedengelte Aluminiumhaut wog inklusive Sitze und Ausstattung 450 kg. Dieses Gewicht sollte bei einer Serienfertigung noch reduziert werden. 
Insgesamt wurde ein „Endgewicht des fertigen Wagens mit der Originalkarosserie von 775-800 kg“ angestrebt.

Ein bißchen was James Bond mäßiges hat das Teil schon wa?  📸Thomas Reinwald 

Mangels eines eigenen Motors wurde auf einen 1,1 Liter großen und 78 PS starken Sportmotor des englischen Herstellers Coventry-Climax zurückgegriffen. 
Geplant war aus Kostengründen ein Motor aus der KS 601 ,welcher für den Vortrieb sorgen sollte. 
Die Entwicklung des Sportwagens avancierte schnell zum absoluten Steckenpferd der Inhaberfamilie und zog sich über das gesamte Jahr 1957 hin. 
Ab Frühjahr 1957 wurden die ersten praktischen Tests absolviert - jedoch nicht mit dem teuren italienischen Blechkleid, sondern mit einer so genannten Einfahrkarosse. Die Testfahrten offenbarten zahlreiche große und unzählige kleine Mängel, deren Behebung dazu führte, dass der ursprünglich aufgestellte Zeitplan kräftig in Verzug geriet. Der für Frühjahr 1958 angepeilte Anlauf der Serienfertigung musste schon frühzeitig verschoben werden. 

Es gab auch weiterhin genügend zu verbessern, doch die Zeit lief dem Sportwagen davon. Die geplante Serienfertigung ab Frühjahr 1958 schien in weiter Ferne,denn erst im März wurde eine erneute Probefahrt mit dem Prototypen durchgeführt. Steuerprobleme ,Rollwulst ab 140km/h , Kupplung, Lärm...all dies Probleme dieser kann man schon sagen Patchworkarbeit durch verschiedene Elemente und Sparerei.
 Und die Geldsorgen wurden in der Dieselstraße nämlich zunehmend größer, da der Verkauf der Motorräder immer weiter zurückging und der geplante Verkauf des Serienwagens bei über 7000 Mark liegen müsste.
Im Sommer 1958 wurde beschlossen, das `Projekt KF IV` einzustellen und sich wieder auf die Zweiradfertigung zu konzentrieren. Standortverlagerung und Schließung des Nürnberger Werks zzgl.  

✒️ CLM

Zündapp Historisches Teil V

Nochmals zurück: Nürnberg im Jahre 1955 . Der Janus

Zündapp Janus geparkt im "Wespennest" Nürnberg 

Der Janus entstand zwar auf Zündapps heimischen Zeichenbrettern,aber Impulsgeber war der Dornier Delta. Ein Fahrzeug des Flugzeugherstellers Dornier,welcher sich angesichts des  Verbots nach dem Krieg von den Alliierten ,das deutsche Firmen keine Flugzeuge mehr herstellen durften , angesichts des Umsatzes auf anderer Ebene umsah und so zusammen mit dem Ingenieur Erwin Hymer (Campern dürfte der Name von Begriff sein) aus dem Hause Dornier, den Kleinwagen Dornier Delta schuf. 
Da diese Pläne aber aufgrund des schneller als erwarteten Kippenss des Flugzeugbauverbots hinten anstehen mussten,die Dornier Do 27 schon in den Startlöchern krabbelte, zog man erst wieder die Pläne aus dem Ärmel,als in Nürnberg der Ruf nach einem "Volkskleinwagen" laut wurden.  Mit Kauf der Lizenz,kam so der aus zwei Entwürfen stammende Kleinwagen Janus zu seiner Geburt.

 Leider nicht würdigend genug,denn mangelnde Verkaufszahlen von nur 6902 Stück,ließen die Produktionsbänder schließlich ruhen und die extra gebaute Werkhalle plus der gesamten Produktionsstätte in Nürnberg wurde für 35 Millionen Mark an Bosch verkauft. Die Moppedproduktion wurde zwar nach München verlegt,aber die Tage der großen & kultigen Zündapps waren mit Schließung in Nürnberg Geschichte.
Eigentlich schade,denn durch den verhältnismäßig einfachen Transport sperriger Güter erlangte der Janus in seiner kurzen Zeit auch die Beibezeichnung "Handwerkerauto"Auch hätte es damals schon die Festivals der heutigen Zeit gegeben, wäre Er durch das Umklappen der Lehnen und die Verwandlung der Sitze in eine 180cm x 120cm große Liegefläche, sicher ein Party"Flitzer" der Jugend geworden.

Das Problem beim Janus war schlicht und ergreifend nicht nur Zeitpunkt, des Erscheinens,sondern auch der Preis und die etwas mangelnde Leistung. 
Während 1946 der von etlichen Käufern erwartete VW Standard/Käfer auf den Markt kam -(auch da gab es anfänglich zwecks der vor & während des Krieges gesammelten Sparkarten Meinungsverschiedenheiten,was nach dem Krieg sogar in mehrere Prozesse mündete) - welcher 1947 mit 8587 Stück auch nicht den großen Auftritt hatte, belief sich die Produktion im Jahre 1948 schon bei 19.244 Stück. 
Der Ovali (wegen des einteiligen Heckfensters so genannt) löste 1953 bereits den bereits den Brezelkäfer ab ,da war der Janus noch in Planung und während im Jahr 1955 der millionste Käfer das Fließband verließ,war der Janus noch nicht einmal auf dem Markt. 
Zudem war die Zeit & der Markt für Kleinstwagen schon wieder vorbei.

Dann kam zur Konkurrenzfähigkeit noch das Manko der Leistung hinzu. Während der Käfer ab 1954 mit 34PS aufwarten konnte, gab's beim Janus gerade Mal 14 Pferdchen die zur Verfügung standen. 
Bei einem Preis von 3290 DM zzgl Heizung griff man dann schon eher zum Käfer bei dem bei 3780 DM gerade einmal 500 mehr zu bezahlen waren. 
Somit stand der Stern für den Kleinstwagen auf keiner guten Position,was dann auch zu dessen Produktionsende führte. Lediglich beim Käfer konnte sich noch eine fränkische Firma im Nachhinein freuen,denn beim Käfer wurde ab 1965/66 eine automatische, elektro-pneumatisch gesteuerte Kupplung von Fichtel & Sachs, der sogenannte Saxomat eingebaut...wie gesagt, hätte man damals mal auf Ferdinand Porsche gehört!

In Zündapps früherer Königsdisziplin ,dem Motorradbau sah es am Ende dank politischen und bürokratischen  Entscheidungen ziemlich düster aus. 
Gesetzliche Änderungen führen zum Niedergang des einstigen Marktführers: Die 1978 eingeführte Helmpflicht für Moped-& Mokickfahrer ,sowie die 1980 eingeführte Mofa-Prüfbescheinigung brachten einen Einbruch der Verkaufszahlen bei den motorisierten Zweirädern . 
Hinzu kam die enorm gestiegene Haftpflichtversicherungsprämie bei Kleinkrafträdern. 
Selbst die Erfolge im Geländes/Trialsport können Zündapp nicht retten. Eine Fusion mit der Nürnberger Herculesfabrik wird abgelehnt und 1984 meldet Dieter Neumeyer, Enkel des Unternehmensgründers, Insolvenz an. 
Der damals beauftragte Münchner Oberbürgermeister Eckart Müller-Heydenreich , welcher mit dem Insolvenzverfahren beauftragt wurde, veräußerte die Firma an die Chinesen, welche dann in sämtlichen Teilen mit der Transsibiria nach China geschafft wurde. 
Aus den ursprünglichen 5 Millionen wurden so 53 ,damit konnten Zulieferer etc mit mehr als der Hälfte der Forderungen bezahlt werden zzgl anderer Gläubiger, was allerdings mit den paar hundert Mitarbeitern passierte, für die ein sogenannter Sozialplan ausgearbeitet wurde,ist bis auf den paar nach China mitgereisten, nicht hinlänglich bekannt.

✒️ CLM 

Anzeige aus der 1.FCN Vereinszeitung selbigen Jahres 

🏁Zündapp Fahrten, Rennen & Piloten I

Es wurden früher auch sogenannte Zuverlässigkeitsfahrten veranstaltet und nicht nur von privaten Startern,sondern auch gerne von Firmen und eigenen Teams angenommen. Ziel war hierbei - obwohl Konkurrenz und Wettkampf - nicht die gnadenlose Jagd wie bei Straßen oder Rundrennen auf die beste Zeit,sondern ähnlich wie beim 24h Stunden Rennen,wie belastbar die Fahrzeuge in ihren jeweiligen Klassen sind.

 Nicht nur Verhalten des Materials bei der damals noch mit den Rennern persönliche Anfahrt,sondern auch im unweggigem Gelände ,sowie Robustheit und Ausdauer/Langlebigkeit der Motorkomponenten.
Bei Zündapp nahm man - auch bei den Gespannen - keine hochgezüchteten Spezialmaschinen,sondern auch tets Alltagsstraßenmaschinen , welche für die jeweilige Anforderung nur leicht modifiziert wurden - z.B. Unterbodendurchschlagsschutz(Ölwanne), Tank,oder hochgezogene Auspuffrohre( Wer schon mal mit nassem Hintern🤣 und dampfenden Motor durchs Wasser fahren konnte, während andere absoffen, weiß was ich meine) So konnte jedenfalls das Gewinner oder Teilnahmemodell theoretisch fast 1x1 von der Strecke in den Verkauf gehen.

 Und was hat der von Ernst Schmidt gebaute Flugzeugmotor (Z90/92 ,1937/38)  mit dem Rennen am Schmausenbuck zu tun? Ganz einfach einer von vier Zylindern des vom Reichsluftfahrtminesterium in Auftrag gegeben Flugzeugmotors (Originalbezeichnung Zündapp 9-090/92 ) landete in einem Motorrad, nämlich der Zündapp DS 350,welches sein Können 1939 bei der Zuverlässigkeitsfahrt im Nürnberger Geländewald bewies.
Wir zählen hier trotz einiger Beschreibungen nicht alles 1:1 detailliert auf ,das würde den Rahmen sprengen. Wer Interesse hat,kann dies beim nächsten Besuch gerne bei uns nachlesen,da im "Schreibzimmer" alle Unterlagen vorhanden inkl mehrerer hundert Bilder.

Zündapp 1.Platz 
1.Sieger der Gesamtwertung der Nürnberger 
Hans Hieronymus(1902-1979) / bis 1936 Rennfahrer 

Nürnberger Hochleistungsprüfung 1939

Eugen Haselbeck ,der spätere Sieger der Hochleistungsprüfung 1939 am Schmausenbuck Nbg auf Zündapp DS 125 - BJ 1937-1940 - 1Zylinder,2 Takt - 123ccm - 4,7PS - 3 Gang - 100kg Leergewicht - 75km/h - Bereifung 2,75 x 19 ) Auf Anordnung des Reichsverkehrsministeriums musste Zündapp die Produktion einstellen und alle Versuchsfahrzeuge verschrotten. 
Nur Eine überlebte zufällig. Im Nachhinein betrachtet ein Wahnsinn - nicht nur wegen dem Mist den diese Vögel im Krieg veranstaltet haben, sondern auch was durch diese Idioten an historischem Material kaputt gemacht wurde,vom Leuchtturm am Dutzendteich angefangen bis zur Zerstörung der Altstadt dank Bombardement!

Und hier bei einer Schlammpassage. Dieses Foto wurde auch als Titelmotiv für den DVD Bericht gewählt,welchen man im Nürnberger Industriemuseum erwerben kann.

 Im Gegensatz zur geplanten Straßenversion hat diese Maschine (Eine von elf Prototypen) mit leichter Modifikation, noch eine hochgelegte Auspuffanlage um nicht gleich bei einer Schlammpassage abzusaufen,sowie steiferer Trapezgabel fürs Gelände,Brems & Getriebedeckel aus leichterem Alu...

Motorenquerschnitt für unsere 'TZ Fans'

Georg Weiß auf Zündapp DS 350 - BJ 1937-1940 - 2Zylinder,4Takt - 346ccm - 17,5PS - 4Gang - Leergewicht 155kg - 110km/h - Bereifung 3,25 x 19 - Dieser Prototyp hatte bereits seiner Zeit vorraus (denn die kamen erst Ende der 70er von den Japanern) eine Hinterradschwinge mit schräg stehenden Federbeinen. 
Leider setzte sich diese Entwicklung zur damaligen Zeit noch nicht durch. Aber die Nürnberger Firma war eine der Ersten.

Bei den Gespannen (Solomaschinen waren auch ohne Beiwagen im Betrieb bei Wertungen) fochten es Weigand/Hecker und Weiß/Zimmermann auf ihren unterschiedlichen KS 600ern aus. Während Weiß's Gespann ein normales Militärkrad war,nutzte Hecker eine mit hochgelegtem Auspuff modifizierte Sportversion.

✒️CLM

 🏁Zündapp Fahrten,Rennen & Piloten II

Auch nach dem Krieg, trotz all dem Aufbau des Zerbombten , konnte man vom Wettbewerbsgeschehen nicht die Finger lassen und kreierte weiter an Maschine und Fahrer. Auch einige der Vorkriegsfahrer bekamen in den Zeiten danach ihren eigentlichen Ruf als harte Hunde des Gelände und Ausdauersports wie den Mehrtages- und Alpinfahrten.

Auf diesem Gespann wurden der eigentlich für NSU Motorräder lizenzierte Loni Neußner & Fred Minderlein aus Nürnberg im Jahre 1949 beste Deutsche Privatfahrer im der 600ccm Klasse. Neußner kaufte 1948 das Gespann für 10.000 DM. Entwickelt wurde dieses 600ccm Kompressorgefährt zzgl Zündapper Werksunterstützung von Werksfahrer Oskar Pillenstein ,Richard Küchen,sowie Werner Seemann (Entwicklungsabteilung Zündapp). - 600ccm - 2Zylinder,4Takt OHV - BJ 1947 - 60PS - 165km/h - 

16.Mai 1948 am Norisring in Nürnberg brach den Startern Oskar Pillenstein(1913-2006)/1948 Deutscher Meister im Motorradrennen mit Beiwagen & Karl Rührschneck(1911-1997) der Kardan im der Startphase. Dies war damals nicht das einzige Problem,denn schon der Leistungsprüfstand im Werk war anhand der zahlreichen Modifikationen mit der Leistung des Gerätes überfordert.Am 12. September 1948 gewinnt die Pillenstein-Maschine die Deutsche Motorradmeisterschaft auf dem Norisring, Nürnberg, in der Beiwagenklasse. Mit 103 km/h stellte das Team einen neuen Klassenrekord auf. Es wurden 10 Runden mit insgesamt 37km gefahren. Die beste Gesamtrundenzeit war 22min 8sec. Fahrer war Oskar Pillenstein und Beifahrer war Adolf Krug. 
Übrigens: 
Im März 1947 gründete sich der Motorsport Club Nürnberg (MCN) neu und ab 1948 fuhren das erste Mal Autos auf dem Norisring,der allerdings durch ein Preisausschreiben erst im Jahre 1950 zu 'seinem' Namen kam. Mehr Historisches mit vielen tollen Bildern:
🌐norisring.de/norisring-historie/ 
sowie aktuelles Renngeschehen 
🌐www.norisring.de

Auch Willi Hofmann errang mit dem Kompressorgerät von Zündapp auf der Rennstrecke in Würzburg vor 15.000 Zuschauern außer Erfolg,viel Beifall. Beifahrer war Elmar Neuberger. 
Nach etlichen Erfolgen verstaubte die Maschine und wurde von Emil Neuberger 1987 restauriert, nachdem er sie bei den Gebrüdern Reinfurt (Motorradwerkstatt & Rennstall Würzburg ) entdeckt hat. 
Nach Teilnahme an einigen Rennen ,wurde sie im Jahre 1995 dem Museum Nürnberg übergeben. Dort kann Euch Günter Sengfelder, langjähriger Zündapp Mitarbeiter die meiste Auskunft über dieses Gerät geben. 
(Foto 1 oben:Auf eBay gefunden für ein bißchen Kleingeld abzugeben)

 Zu besichtigen im Museum für Industriekultur/Äußere Sulzbacher Str. 62, 90491 Nbg/Di-Fr: 09-17h,Sa-So: 10-18h

AKTUELL WEGEN UMBAU/ MODERNISIERUNG BRANDSCHUTZ GESCHLOSSEN 

Deutschlandfahrt 1951/52/53

Die Deutschlandfahrt erstmalig 1927 ausgetragen,war mehr oder minder eine Leistungsschau der Fahrzeugindustrie, allerdings sporadisch,nicht alljährlich .Hier wurde über mehrere Tage auf 2500km Mensch & Maschine auf "Herz & Nieren" getestet. Dazu kam meistens noch die Anfahrt auf dem eigenen Mopped. 
Durch die damaligen Verhältnisse und der Schwierigkeit schliefen auch einige kurz ein,was dann einen Abgabng in den Graben bedeutete oder schlimmer ,denn Helmpflicht bestand damals noch nicht. 
Bei der Fahrt 1951 kam von der Firma Victoria sogar ein Fahrer ums Leben (Firma beendete am dritten Tag das Rennen) Aber selbst der Helm schützte manchmal anhand der Härte des Rennens nicht,da auch im Jahr '52 leider ein Fahrer der Firma Puch ums Leben kam.
Bei den Fahrten wurden auch Berg-Beschleunigungs-Geschwindigkeits sowie ebenfalls Serienmäßigkeitsprüfungen vom Veranstalter durchgeführt. Während den Kriegsjahren und der frühen Nachkriegszeit fand sie nicht statt. Erst 1950 begann man damit wieder. 

- 1 9 5 1   2500km,4 Tage : Flensburg - Hannover/Hannover - Trier/ Trier - Freiburg / Freiburg - Nürnberg 
  3x Gold Zündapp Gespanne über 350ccm  (Hans Ernst/Gustav Keitel/Georg Weiß) / ADAC Mannschaftspreis Einzel Goldenes Schild Zündapp Werke (Grenz,Krug,Ziegler) ADAC Mannschaftspreis Gespanne Goldenes Schild Zündapp Werke (Ernst,Keitel, Weiß) ADAC Mannschaftspreis Einzel Bronzenes Schild Zündapp Werke (Kritter,Schweizer,Rotermundt)
  - 1 9 5 2  2500km,4 Tage:  Reichenhall - Bayreuth/ Bayreuth - Kassel/ Kassel - Oldenburg/ Oldenburg- Bielefeld 
   4x Gold Zündapp Gespanne über 350ccm (Weiß, Brendel)Nbg / (Kettel,Ullmann)Nbg / (Ernst,Sörgl)Nbg / (Köttgen,Raven) Düsseldorf 
  - 1 9 5 3   2000km ,3 Tage Kiel - Dortmund/ Dortmund - Freiburg/ Freiburg - München 
Jubiläumsfahrt zum "50" ADAC. Anhand der Leichtigkeit (Bundesstraßen,kein Gelände)- zuviele unerfahrene Privatfahrer - keine große Meldung der Firmen/Werksfahrer und letztes Mal mit Motorradpräsenz.  
2x Gold Zündapp (Kritter,Kritter) Heilbronn / (Paehr,Paehr)Schweicheln

📸Archiv Günther Sengfelder 

Deutschlandfahrt 1951 
- Piloten Weiß & Brendel - Zündapp KS 601 (N°76) 

Deutschlandfahrt 1952 / Geländeetappe mit Sörgl/Ernst (N°222)

Zündapp Weltrekordmotor

1000ccm - Vierzylinder OHV Boxer, obenliegende Nockenwelle (Königswelle ) - 125PS - Kompressor, aufgeladen mit Roots Gebläse - Konstruiert von Alfred Roder. Mit diesem Motor, von 1939 (300km/h Vmax) sollte der Geschwindigkeitsrekord für Motorräder aufgestellt werden,was aber leider mit Ausbruch des unnützen Krieges ad acta gelegt wurde.

Deutsche Geländemeisterschaft 1955/56/57/58/59/60

 - 1 9 5 5   1.Platz Seitenwagen über 350ccm: KS 601 Gespann (Hans Kritter/Opel/Kreuzer?)

 - 1 9 5 6   1.Platz  Seitenwagen über 350ccm: KS 601 Gespann (Hans Kritter/Opel/Kreuzer?)  

 - 1 9 5 7    1.Platz  Seitenwagen über 350ccm: KS 601 Gespann (Käser/Maurer) 

  - 1 9 5 8   1.Platz Seitenwagen über 350ccm: KS 601 Gespann  (Hans Kritter/Kreuzer) 

 - 1 9 5 9   1.Platz  Seitenwagen über 350ccm:  KS 601 Gespann (Volker/Schach)

 - 1 9 6 0   1.Platz Seitenwagen über 350ccm:  KS 601 Gespann (Volker/Schach) 

Die Klassensieger + Mannschaftswetung erhielten einen ADAC Pokal in Silber, sowie eine Goldene ADAC Deutschlandfahrt Plakette

 

Internationale Österreichische Alpenfahrt 1951/53/54/56

 - 1 9 5 1  Beste Nationenwertung mit KS 601 Gespann / Georg Weiß,Hans Ernst, Gustav Keitel  

(Anlässlich dieses Rennens erhielt die KS 601 vom Motorradredakteur Carl Hertweck in Ausgabe Nr.25 /1951 ihren berühmten Spitznamen)

- 1 9 5 3  Gold (Hans Kritter) / Edelweiß (Georg Weiß, Mages)

-  1 9 5 4  3x Gold (Hans Ernst, Gustav Keitel , Georg Weiß) Sie erhalten den Namen "Elefanten Mannschaft"

W.Kritter / Begrüßung Alpen

Alpenfahrt 1956 - Kritter & Kreutzer auf KS 601 (N°166)

Alpenfahrt 1953 auf der Jagd nach dem begehrten Edelweiß: Weiß & Hages auf N°121

Solitude 

'Eigentlich' das Lustschloss des Herzogs Carl Eugen von Württemberg erbaut in den Jahren 1764-1769 / Aber wir sind ja bei Moppedrennen, also:  1907 das erste Bergrennen über 7 km mit Start am Schützenhaus Hesslach ,auch Bergsprint bis zum Schloß Solitude. Ab 1922 für Sportwagen & Motorräder,bis zum Jahre 1924  - Oktober 1924 Gründung der "Solitude- Rennen GmbH" und 1924/25 Bau der 22,3 km langen mit 15% Steigung & 28 Kurven gespickten Rennstrecke mit Hilfe von der Robert Bosch AG & Stuttgarter Straßenbahnen AG - Initiatoren des Ganzen:Max Ell,  Präsident Motorsportclub Stuttgart & Ludwig Bruckmayer Sportpräsident ADAC - Ab 1928 an und '31 auf einer ca 3km verkürzten Strecke,waren bis zum Krieg nur noch Motorräder zugelassen. 

Durchs Mahdental wurde ab '35 auf einer elfeinhalb Kilometer langen Rundstrecke gefahren - Start/Ziel 🏁 am Glemseck - welche dann zur klassisch bekannten Solitude Rennstrecke wurde. 2 Jahre später aber zum letzten Mal bis zum Jahr 1949. Ab 1950 Großer Preis von Deutschland und ab '51 Grand Prix mit inkludierter Weltmeisterschaft - (1. Internationale Solitude Rennen 26. August 1951 9.30 Uhr Grosser Preis von Deutschland für Motorräder mit und ohne Seitenwagen – für Solomotorräder bis 350 ccm) - für Motorräder,die abgesehen von '58 ,bis 1964  an jeder geraden Jahreszahl abgehalten wurde. Die Anderen fanden in Hockenheim, Nürburgring oder auf dem ebenso berühmten Schottenring statt. 

Ab 1964 nach etlichen tödlichen Unfällen ,gab der letzte -als die beiden Rennfahrer Karl Recktenwald &  Walter Scheimann, anhand eines blockierenden Hinterrads Scheimanns , miteinander kollidierten und Recktenwald im Krankenhaus seinen Verletzungen erlag - den Ausschlag dazu keine Rennen mehr durchzuführen. 1965 wurde dann vor großer Zuschauermenge das letzte Solitude Rennen ausgetragen und ab '99 für Oldtimer/Klassiker als Solitude Revival.

14.te 8-Stunden Zuverlässigkeitsfahrt auf der Solitude am 27. Mai 1951 In der Seitenwagenklasse hatte sich Zündapp mit der KS 601 bei der Deutschland-Fahrt auf öffentlichen Straßen bereits einen unübertrefflichen Namen gemacht - schnellste serienmäßige Beiwagenmaschine. Jetzt wollte man das auch mit der Solomaschine erreichen auf dem Asphalt einer Rennstrecke. Die Konkurrenz bestand aus drei Werks-BMW R 51/3 und einer hochkarätigen Besetzung mit Georg Meier, Hans Meier und Walter Zeller. (Gewinner Gespann BMW 600ccm/Wiggerl Kraus,Bernard Huser/Deutschland)

Dazu noch zwei Privatiers mit je einer R 51/2 und einer R 51/3. England war mit Detlev Louis mit einer 500 ccm AJS und Hansgeorg Braun mit einer 500 ccm Ariel Red Hunter vertreten. Sowie Norton 750ccm (Gewinner Eric Oliver/England & Lorenzo Dobelli/Italien) Mit 100 ccm mehr Hubraum schickte Zündapp seine KS 601 mit den drei Musketieren Hans Ernst (Nr. 176), Gustav Keitel (Nr. 177) und Georg Weiß (Nr. 178) ins Rennen. Dazu noch drei 200 ccm Maschinen und zwei weiteren Privatiers in dieser Klasse. 
Die Zündappfahrer brachten am Ende alle Goldmedaillen mit nach Hause. Die KS 601- Maschinen waren jedoch auch die Schnellsten in der Klasse über 350 ccm.Zwar wurde von vielen das für die Klasse über 350 ccm vorgesehene Stundenmittel von 81 als zu niedrig angesehen, nur das bedeutete in der Endabrechnung nahezu 650 km. 
Es sei jedoch hier betont, dass nur drei oder vier Fahrer mit technischen Defekten ausfielen, während es am Nachmittag durch starke Ermüdung, den scharfen Kurven, durch Schleudern und Stürze auf nasser Fahrbahn zu Ausfällen kam. Vor dem Start: Betreuung von Georg Weiß durch den Versuchsmeister Start zur 8-Stunden-Fahrt.

Weiß auf Zündapp KS 601 (N°178) . 
Während in der Box Zündapp Direktor Dr. Eitel-Friedrich Mann dem Geschehen zusieht, schließt Versuchsmeister Hans Hofmann, Georg Weiß's Helm. 

Wer auf den Geschmack gekommen ist und dies alles einmal Live erleben,helfen oder gleich teilnehmen möchte:
🌐www.solitude-revival.org
und wer über Verein/Rennen/Geschichtlichem interessiert ist:
🌐www.solitude-revival.com/ 
der kann sich hier mehr als sattsehen & lesen.

✒️CLM 

 Kurze Vesperpause, dann geht's weiter 

🏁Zündapp Fahrten, Rennen & Piloten III

Six Days 1951/52

- 1 9 5 1   Varese 🇮🇹   
 2x Gold Zündapp/ Georg Weiß ,Hans Ernst  Nbg 
- 1 9 5 2   Österreich 🇦🇹 
 3x Gold Zündapp /Hans Ernst, Gustav Keitel, Georg Weiß Nbg 

Sechstagefahrt Monza (Abschlussrennen) Goldmedaillen für Weiß &Brendl (N°76) ,sowie Keitel & Seemann (N°85)

Wintersternfahrt GAP 1952/53/55/56/57 -Oberstdorf 1954

Auch hier eine Traditionsfahrt,welche schon in früheren Jahren seinen Anfang hatte, während der Kriegsjahre natürlich nicht stattfand und dann wie üblich wieder danach ausgetragen wurde. 
Wenn man bedenkt das zur damaligen Zeit die Fahrer manchmal 24h auf sich alleine gestellt waren oder 2400km mit mehreren Kontrollpunkten innerhalb 24h zu schaffen sein mussten,kann man angesichts eigener Erfahrung nur nachträglich den Hut ziehen. 
Das Längste welches Ich (CLM) an einem Stück durchgefahren bin waren 1700km in 14Std. Tanken - Kaffeepause - Fahren,aber dies mit einer '92er Maschine ,also bequem! 

 

 - 1 9 5 3

3x Gold Zündapp (Zalewski)Fü... / (Dettmer) Detmold / (Schweizer) Augsburg 

 1x Silber Zündapp (Neumann)Holstenbeck 

  - 1 9 5 3  Seitenwagen ü350ccm 

 1x Gold Zündapp (Kritter,Kritter) Heilbronn 

 5x Silber Zündapp (Sturm,Knorr)Monnem / Füglein/lüglein) Nürnberg / (Hohm,Takenberg)Westerstede / (Schweitzer,Motzer) Augsburg / (Vogel,Riete)Hilgen 

 3x Bronze Zündapp (Ewert,Wilski) Nürnberg / (Straube,Wiegand) Schoppenstedt / (Krüger,Quast)Konstanz 

  - 1 9 5 4   ü350ccm

2x Gold Zündapp (Hohm,Takenberg) Westerstede / (Holz, ) Augsburg

2x Silber (Woidich,Swoboda) Nürnberg  / (Niemann,  ) Erlangen

4x Bronze (Vogel,  )Hilgen / (Kritter, Kritter) Heilbronn / (Käser,Maurer) Nbg/ (Krüger,Hasenclever)Konstanz 

1x Edelweiß (Hillebrand, ) Amberg 

  - 1 9 5 5 ü350ccm

  8x Gold  (Kritter, Kritter) Heilbronn / (Grenz, Müller)Nbg / (Hohm,Kahl) Westerstede / (Staab, Müller) Aschaffenburg/  (Käser, Maurer)Nbg  / (Woidich,Stamm) Nbg / (Vogel, Vogel)Hilden 

  - 1 9 5 6   Seitenwagen ü350ccm

  1x Gold (Kritter, Kritter) Heilbronn  / 1x Silber (Böhne, Kreuzer) Heilbronn

  - 1 9 5 7 Seitenwagen ü350ccm

 3x Gold (Käser, Maurer)Nbg / (Grenz,Lex) Nbg / Schöller, Vogel) Niedernhall

 5 x Silber (Arndt, Eichhorn) Bickenbach / (Popp,Rötzer) München / (Böhne, Kracher) Heilbronn / (Springer,Hertl)Haunstetten / (Stein,Mayer) Oberndorf 

Dies ,57er. Sternfahrt war somit auch die Letzte. Wegen beginnender Absatzkrise, behördlichen Stress aufgrund der Unfälle in Le Mans und Imola die Jahre zuvor,sowie auch seitens der Firmen,die sich (auch die Kfz Hersteller) eine zeitlang zurückzogen. 

 

Wintersternfahrt 1955 - Käser & Maurer (N°158) - 
Georg Weiß fungierte als Betreuer

ADAC Dreitagefahrt/ Qualifikation für 6 Tagefahrt

DMV 2 Tagefahrt 1953 ,hier auf dem Hockenheimring . Alle drei Zündapp Gespanne erreichten eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 117km/h. Alle drei siegten mit ihren Fahrern Ernst, Sörgl, Weiß,Mages, Keitel & Müller 

Die Helden zurück im Zündapp Werk Nürnberg bei der Begrüßung der Sieger 

Einer der letzten dem Rennen entsprechend modifizierten Wettbewerbsausführungen der KS 601

Die Ausläufer auch im Rennsport 

Auf Basis des Mopeds KS 50/75 Falconette entwickelte sich zu Beginn der 1960iger Jahre das Zündapp Motorsportprogramm, weg von den größeren Hubräumen und dem Seitenwagensport,  hin zu den kleinen Hubraumklassen. 
Trotz technischer Probleme bei den "Six Days" (Wales '61 Getriebe,'63 Rahmenbruch CSSR) gestaltete sich die 50/75ccm ziemlich erfolgreich,was eine Zeit lang anhand eingefahrener Erfolge auch die Jugend und somit Hauptklientel zum Kauf der Straßenversionen animierte. 
Aber an die "Glory Old Days" mit den großen Maschinen, womit die Piloten noch persönlich hunderte von Kilometern Anreise vor dem Rennen gefahren sind,konnten die "Klan Dinger aus Minga" meiner Meinung nach nicht mehr anknüpfen.
Und weil es hier auch hauptsächlich um die Nürnberger Geschichte geht,endet diese auch hier. 

✒️ CLM

Empfehlenswerte Literatur & Filmmaterial zum Thema Zündapp 

Für unseren "Dunstkreis" kann ich alles was es an erhältlichen Material im Industriemuseum Nbg gibt,gerne besorgen und zusenden. ✒️ CLM

DVD 

Buch 

Erhältlich: Industriemuseum Nbg 

Erhältlich: Industriemuseum Nbg 

DVD 

DVD/ Erhältlich Industriemuseum Nbg 

Erhältlich: Industriemuseum Nbg 

Erhältlich: Industriemuseum Nbg 

Buch 

Ausgabe 02/21 der Austro Classic,mit dem Bericht EINE NUMMER ZU GROẞ von "Oldtimermoppedpapst" Thomas Reinwald über das Zündapp Coupe 

Ausgabe 05/20 S.104-108 Porsche und Zündapp auf gute Zusammenarbeit - von Thomas Reinwald 

Wer den Nachbau der "76" und viele andere Modelle aus der Nähe betrachten möchte,der kann dies im Museum für Industriekultur Äußere Sulzbacher Str 62,90491 Nürnberg von Dienstag bis Freitag von 9h-17h und Samstags/Sonntags von 10h-18h tun.

Die Kunst der Reproktion dieses Klassikers.,bei dem viele Teile,aus dem In-& Ausländischen hergeholt werden mussten , unter Zuhilfenahme eines Netzwerkes von Zündapp Enthusiasten ,sowie Günther Sengfelder & Jochen Zamkow  übernahm der in der Szene bekannte Restaurator Günther Franke. Der damals bei der Firma Steib Nbg gefertigte Beiwagen ,musste aufgrund fehlender überlebender Exponate,sogar in Handarbeit rekonstruiert werden.

Museum aufgrund Bauarbeiten/Erneuerung Brandschutz bis 2025 geschlossen!

Dieses Modell (Die Zündapp, nicht der 356er im Hintergrund) darf für motorradbegeisterte Kinder bis 12 gerne als fotografisches Andenken benützt werden. Das heißt Kiddies dürfen aufs Mopped und in den Beiwagen und sich von ihren Eltern ablichten lassen. Bitte dennoch dran denken: Dies ist ein Oldtimer,kein Kinderspielplatz!

✒️CLM

Hinweis für unseren "Dunstkreis"

Für technische Nachfragen, Erwerben eines Krades oder Dekoteile,falls der/die ein oder andere nun auf den Geschmack gekommen ist , wendet Euch per Email an CLM.Nuremberg@gmx.eu mit euren Wünschen und wir werden entweder im Archiv recherchieren oder zahlreiche Kontakte "anhauen" und schauen was in unserer Macht steht. Auch sollte jemand Modelle im kleineren Maßstab für Sich oder als Geschenk benötigen, können wir dies vor Ort erledigen.

Kommen wir zur nächsten ehemaligen Motorradproduktionsstätte

A  R  D  I  E

"Minimax"

Die berühmte Ardie Minimax mit deren Bau im Jahre 1919 begonnen wurde.  Diese hier hat im Vergleich zur Erstversion statt 288ccm ,nun 304ccm - BJ 1920 - 4PS,2Takt ventillos - 2Gang - 75km/h - 
Leergewicht 85kg

Erst 1922 wurden die Ardie-Maschinen serienmäßig mit Kickstarter ausgerüstet. Die Ardie aus dem Museum Industriekultur musste angeschoben werden. Sobald der Motor drehte, sprang ihr Fahrer auf. Um die Maschine auszuschalten, würgte er sie ab - steht auf der Internetseite. Was mich auflächeln lässt,(einige kennen die Geschichte) denn dies erinnert mich an meine Z 750 GT in südlichen Gefilden,bei der der Anlasser im Eimer war,Ersatz nicht zu bekommen war und wir Nachbars (& Kumpel) Benz als externen Anlasser entfremdeten. Aber nicht so wie bei Dragbikes auf der Rennstrecke, sondern mit Seil auf Geschwindigkeit gebracht und Gang reingehauen. War immer ein Erlebnis im Viertel hehehe . Aber zurück zu Ardie nach Nürnberg und

a bissala Historie:

Es begann fast wie beim technischen Zeichner William S.Harley und seinem ebenfalls bei der Fa. Pawling&Harnischfeger angestelltem Modellbaukollegen Arthur Davidson .
Die werkelten 2 Jahre nach ihrer Sichtung der polnischen Schauspielerin Anna Held auf einem Der Dion Bouton"Trike", auch erst in einer kleinen Eisenwarenhandlung eines Bekannten bevor sie im berühmten Schuppen hinter dem Anwesen der Familie Davidson in der 38th Str. Highland Avenue ihrer Kreativität freien Lauf ließen. 
So auch in einem kleinen Landmaschinen-Werkstättle ,wo Arno Dietrich die "älteste Spezialfabrik für Motorräder"gründete und im Firmensitz  Fürther Straße 83/85 man das erste Modell, die "Minimax",bennant wegen der knallig roten Farbe,welche an einen Feuerlöscherhersteller gleichen Namens angelehnt war. 
Nachdem Arno Dietrich im September 1922 bei einer Testfahrt in der Rothenburger Straße in Nürnberg tödlich verunglückte , übernahm seine Witwe die geschäftlichen Tätigkeiten und wandelte das Unternehmen in eine GmbH um. Nachfolger der "Ardie Werke" wurden die Gebrüder Bendit , darunter Rechtsanwalt Leo Bendit ,dann die Familie Barthel, welche auch Besitzer der "Dürkopp-Werke" in Bielefeld waren. 
Der Name Ardie Dürrkopp ist ja alten Hasen ebenso ein Begriff. 
Doch kurz zurück zu den Bendit Brüdern. Da beide rennaffin waren, unterstützen sie natürlich im Team Fahrer bei Straßenrennen,bei denen man mit den importierten  "J.A.P" Motoren meist 250/350er(je ob SV/OHV 9-20 PS) aus Tottenham niemals schlecht dastand. 
Aber auch die 500/680/750er (je ob SV/OHV 11-40PS) und die 1000ccm (22-ca54PS)hatten richtig Rumms. 
Gerade den 1Liter Motor konnte man mit einem Kompressor modifizieren und  Viertelmeilengerecht mit Ethanol als Brennstoff befüllen.
Wer schon Mal in den Genuss kam, einen Einliter Motor(OHV 47-54PS) mit offenen Rohren zu lauschen, weiß was Ich meine. 
Auch der öfters auf Oldtimer-Rallyes zu sehende Morgan Threewheeler hat einen J.A.P. Motor, allerdings V2. 
Leider kam die Weltwirtschaftskrise,wo jeder auf den Pfennig schaute - Devisenmangel - sowie das durch die Reichsregierung verfügte Einfuhrverbot von englischen Motoren. 
Von den Straßenrennen schwenkte man auf Zuverlässigkeitswettbewerbe um ,dies mit 300-600ccm Einbaumotoren (2&4Takt) aus der in der Tharandter Straße in Dresden ansässigen Motoren Konstrukteurs Otto Bark - welche je nach Steuerung (SV/OHV) zwischen 14 & 22 PS beim 500er (497ccm)& 600er (588ccm) Motor lieferten. 
Aber auch die Zuverlässigkeitswettbewerbe wurden bald hinten angestellt,denn man erwähnte wie jeder andere Fahrzeughersteller zu dieser Zeit auch eventuelle Aufträge aus dem Ministerium zu erhalten. 
Deshalb wurde nun anstatt auf Sportmaschinen für Straße und Rennen ,der Schwerpunkt der Produktion auf Geländekräder umgestellt.

Der Erfinder, Ingenieur und spätere Chefredakteur der Motor Kritik (frühere Kraftfahrzeugzeitschrift) baute bei Ardie im Jahr 1930 den  "Ardie-Ganz" Prototyp , bennant mit eines wie damals beliebten Namens für vierrädrige Fahrzeuge "Volkswagen" .
 Auch die Ideen zu zahlreichen anderen Prototypen brachte er zu Papier, was dann im Standard Superior endete,der modifizierten Version seines"Maikäfer"Prototypen. 
Dieser wurde aber nicht bei den Ardie Werken, sondern bei der Standard Fahrzeugbau GmbH Motorradfabrik mit Sitz in Ludwigsburg hergestellt und in den Jahren 1933/34/35 aber nur knapp über tausend Mal verkauft,was schließlich zur Beendigung der Produktion '35 führte.
 Als Ende der 1950er Jahre der Umschwung der Käuferschaft vom Motorrad aufs Automobil kam, war das  Ardie-Werk natürlich ebenso in der Produktionsrezession – die Motorradproduktion wurde eingestellt  und 1978 von der in Erlangen ansässigen Firma Frieske & Hoepfner übernommen.

Ardie M 25 - BJ 1924 - 1 Zylinder,4 Takt - 5 PS

Ardie 750 - BJ 1927 - 746ccm - V2,4Takt SV - 18PS (RV 47) - 115km/h - Leergewicht 175kg - Bereifung 3,5 x 27

Ardie ss31 Silberpfeil - BJ 1933 - 490ccm - 1Zylinder,4Takt - 18PS - 120km/h - Leergewicht 179kg - Bereifung 3,5 x 26

✒️CLM

Ardie -Moppeds

Ardie Silberadler (Silbereagle im englischen Verkaufsraum) / Silberpfeil mit speziellem JAP Rennmotor. Dieser leistete im Vergleich zum normalen 18PS Straßenmotor,ganze 30 PS.

Ardie 500 Sport - 500ccm - 1Zylinder,4Takt SV - 9PS - 90km/h - Druidgabel(keine Trapez) - Leergewicht 120kg - Bereifung 3 x 26 // 

Mit dieser Maschine wurden viele Rennen gewonnen inkl der von der Firma Ardie damals extra beworben:  Reichsfahrt  Sieger 1921/22/23/24/25 - Viele damals bekannte Rennfahrer z.B. Georg Thumshirn pflügten mit ihr Asphalt und Gelände in einer Zeit als es noch keine Kontrollleuchten und Instrumente gab, sondern Mann/ Frau und Maschine mussten Eins sein. 
Herz, technisches Verständnis und abgehärtet mussten die Damen und Herren sein,denn nicht nur die Rennen selbst forderten höchsten Einsatz, sondern auch die damals übliche Anfahrt per Mopped bei
 "Wind & Wetter" - Anders als die "Smartphone Selfies-Coffee to go und nix können aber bloggen Glutenweilsgradmodeist-Intoleranzer "  
(musste edsadla mal raus 😉) 

Anzeige aus 1.FCN Vereinszeitung Jahrgang '34

✒️ CLM 

Rennbahn Reichelsdorfer Keller 

Ein Bild aus glorreichen Tagen. 1904 wurde durch Auftrag des  1903 von Radsportenthusiasten gegründeten Verein Sportplatz Nürnberg e. V. auf dem angepachtetem Grundstück Schalkhauser Brauerei,dessen Besitzer ebenso Radsportaffin war, die Radbahn errichtet. 1904 mit etlichen Radsportgrößen eingeweiht, wurde es nur ein Jahr darauf schon etwas lauter. Die Zeit der Steherrennen begann und so sausten die Radler erstmals im 'Dampflokgetöse' mit weit über 80 km/h die Bahn entlang. Noch im selben Jahr wurde eine Holztribüne errichtet und das Areal immer leicht verbessert. - 1921 wurde das Gelände gekauft und mit weiteren Stehplätzen entlang der Piste modifiziert. Innen fasste die überdachte Sitztribüne knapp 3000 Mann. 

Durch die Beliebtheit bildete sich auch hier in früheren Jahren schon reges Interesse am "Fahrerlager",was natürlich an der Kapazität knabberte...aber dennoch bekamen 1921 insgesamt 60.000 Besucher aus dem In-&Auswärtigem Lande - die für damalige Verhältnisse seines Gleichen suchende - "Deutsche Rad & Motorsportwoche" inkl.der Deutschen RadProfimeisterschaften ,sowie Zieleinfahrt nach 244 Kilometern der Fränkischen Zuverlässigkeitsfahrt d. Motorräder im Reichelsdorfer Keller präsentiert. 
Aber auch die Teilnehmer der Städteübergreifenden Deutschen Straßen Meisterschaft konnte man auf den letzten (Kilo)Metern anfeuern und beim Zieleinlauf an der Bahn bejubeln. Anhand der hohen Preisgelder - bis zu zweieinhalb Tausend Mark pro Gewinner - war den Rennsportbegeisterten ein dementsprechendes Starterfeld geboten worden. Auch für die Firmen war jegliche Veranstaltung dieser Art  Präsentation, Werbung und Haltbarkeitstest zugleich.

Was die Expansion betraf,hatte man schon bis zum Jahre 1929 außer der Tribüne, einen Zugangstunnel (wie man es z.B. aus Hockenheim zwischen Hotel und Fahrerlager kennt) , Duschen, Toiletten, Baderäume etc,leider auch einen Toten bei einem Motorradrennen , welche mittlerweile Einzug gehalten haben,zu verzeichnen. Die fränkische Bahn war sehr beliebt,denn über all die Jahrzehnte wurden hier zahlreiche Rad & Motorradrennen durchgeführt mit zahlreicher sportlicher Prominenz aus Franken und außerhalb. Anfang der '60er waren die goldenen Jahre der Steher vorbei. Weniger Wettbewerbe und neue Regularien seitens der UCI sorgten dafür daß einige aufhörten, andere sich in den neuen Klassen neu orientierten. Durch Zukauf von Motorrädern wurden hier dann die "Schrittmachermoppeds" geboren - die Bahn wurde renoviert,die Holztribüne ging in Rente und es entstand ein Leistungszentrum inkl. Nürnberger Steherschule - dessen Ruf in der Welt bekannt war durch zahlreiche Sportler welche ab 1970 bei Weltmeisterschaften z.B. 1971 Varese🇮🇹/ 1972 Marseille🇫🇷/1973 San Sebastian🇪🇦 & zahlreichen europäischen Veranstaltungen wie mit der damals noch unbekannten Gaststätte,welche mittlerweile nach all den tollen Jahren und Events,nun auch (trotz des legendären Rufes) nur noch in Erzählungen und Erinnerungen einiger unseres Jahrgangs,diese aktuelle schnelllebige und meiner Meinung nach wurschtige Zeit überlebt. 

Die sogenannten Stehermaschinen. Diese hier hatte satte 2 l Hubraum.

Die Bahn war nicht nur in Franken, sondern Deutschlandweit herausragend. Sollte ein Wunder geschehen und sie nicht dem Kapitalbesten zum Opfer fallen, heißt (Update 2024) die zahlreichen Vorschläge der Interessengemeinschaft Gehör finden, wäre sie auch weiterhin die älteste und europaweit Einzigste 400 Meter Beton Bahn mit über 6 Meter Kurvenhöhe. Und dies dann eingebettet an Museum, Workshop, Café & Co, welche zwar auch ein wenig dem Wohnraum dient,aber schwerpunktmäßig eben das Kulturgut beherbergt und die Geschichte auch für nachfolgende Generationen vakuumiert.

Und das Ende vom Lied wie so oft bei kulturhistorischen Gütern Nürnbergs,kennt man besonders aus der Altstadt : Der schnöde Mammon siegt und die Rennbahn soll abgerissen, werden und trotz Bemühungen / Initiativen & der anerkannten Denkmaleigenschaft- sogar der Bund Naturschutz hat sich anhand des Baumbestandes & Tiere ums Gelände eingesetzt - soll alles abgerissen und mit Wohnblocks versehen werden. Der Bebauungsplan wurde bei der Stadt Nürnberg  durch den Stadtrat gebilligt und trotz Denkmalstatus genehmigt. 
Tschüß Du schönes Stück Kultur. Ein Seidla auf alte Zeiten...Prooost 
✒️ CLM

Natürlich darf hier auch das Parkcafé Rennbahn nicht fehlen. Wer in den Genuss kommt an den Führungen zum 120ten Geburtstag der Randrennbahn (siehe Seite des Bürgervereins) unter der Leitung von Frau Dr. Dorith Müller und Herrn Prof.Dr. Hölzli teilzunehmen,kann den Erzählungen von Herbert Hüfner Junior (trotz des stolzen Alters) lauschen,denn Herbert Hüfner Senior hatte 1938 aus dem ehemaligen Grundstück (Reichelsdorfer Keller/Bierkeller der Brauerei Schalkhaußer/ Gastronomie Schalkhaußer Felsenkeller,G.Eirich 1878) den Grundstein für diese über Jahrzehnte weit außerhalb von Nürnberg bekannte Institution gelegt,dessen Ende im Jahre 2013/2014 mit den Plänen zum-und Abriss endgültig eingeleutet wurde. 
Ausführlicher und bebilderter aber auf diesen Seiten:
🌐www.reichelsdorfer-keller.org/bildergalerie/
oder
🌐http://park-cafe-rennbahn.com/

Hier noch eine schöne Geschichte aus der "Palz" über eine letzte Fahrt auf der Rennbahn:
🌐https://stories.technik-museum.de/de/mars 
Wer die Museen mal z.B.mit einem Ausflug nach Baden Württemberg und die Pfalz verbinden möchte,so sind diese beiden Museen nicht nur für Mopped & Autofans sehr zu empfehlen:
🌐www.technik-museum.de/

Im Jahre 2022. "Grauer" als auf den S/W Fotos!

Von der Webseite des Bürger und Geschichtsvereins Reichelsdorfer Keller

Info's zum aktuellen Geschehen und Anregungen zur Mithilfe
Bürger- und Geschichtsverein Reichelsdorfer Keller e.V.
Katzwanger Hauptstraße 133
90453 Nürnberg
🌐www.reichelsdorfer-keller.org/
🌐www.reichelsdorfer-keller.org/2023/09/20/schluesselerlebnis-der-besonderen-art-die-rennbahn-bei-den-diesjaehrigen-stadtverfuehrungen/

Kreisgruppe Nürnberg-Stadt
BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN)
Endterstraße 14
90459 Nürnberg
🌐www.nuernberg-stadt.bund-naturschutz.de/projekte/radrennbahn-reichelsdorfer-keller 
🌐www.nuernberg-stadt.bund-naturschutz.de/aktuelles/artikel/verwaltungsgericht-ansbach-stoppt-baumfaellungen-an-alter-radrennbahn-am-reichelsdorfer-keller

denkmalnetzbayern.de 
🌐www.denkmalnetzbayern.de/erhaltenswerte-denkmaeler-bauten-gaerten/gefaehrdet/radrennbahn-reichelsdorfer-keller_2937

AKTUELL FEBRUAR 2024
🌐www.nuernberg-stadt.bund-naturschutz.de/aktuelles/artikel/bund-naturschutz-stellt-eilantrag-bei-verwaltungsgericht-ansbach

T  R  I  U  M  P  H    Werke Nürnberg 

Servusla Glubberer und andere Interessierte an den alten TWN's . Für unsere "auswärtigen" Mitleser: Der Herr auf der Triumph ist kein anderer als unser Max Morlock vom FCN.

Foto digi bearbeit aus Aufsess/Fürther Straße ,Band 5/Centrum Industriekultur Nbg 

Hopfenpreisrätsel:

Luftaufnahme ein Jahr nach der Umfirmierung in Triumph Werke Nürnberg AG (T. W. N.)sowie ein Jahr vor der Trennung vom englischen Konzern. Desweiteren 31 Jahre bevor der Herr oben auf'm Mopped seine Facharbeiterprüfung bei der Noris Zünd-Licht AG (heute Robert Bosch GmbH/Nbg) ablegte und 29 vor den ersten beiden Profitoren ⚽ Na wer kommt aufs gewünschte Jahr? Bei der richtigen Antwort (auch 'Live on Stage am Tiergärtnertorplatz) gibt's a Seidla im Bieramt 🍻 beim nächsten Nürnberg Besuch✌🏼😉

Anmerkung von CLM Núremberg für alle geldgeilen Organisationen & Stellen: NEIN,dies ist kein öffentliches Preisausschreiben und NEIN,hier wird auch nichts vom Bieramt gesponsert,sondern ein reines kulturelles Angebot zum kulturellen & interkulturellen verbalen Austausch bei einer gepflegten fränkischen Hopfenkaltschale!Würden auch gern in die Sebaldusklause einladen,gibt da aber ein Problem......✒️ CLM 

Die berühmte Triumph Knirps

Einen besseren Übergang wie vom Reichelsdorfer Keller zu Triumph,nach dem Bericht von Ardie könnte es fast gar nicht geben (zumindest hier in der Erzählung) . Fangen wir im Sommer 1914 an als Arno Dietrich den Prototyp des Knirps mehr oder minder vorstellte ,welchen planmäßig zwar der 1.WK durchkreuzte,aber dieser nach Beendigung des Krieges weitergeführt wurde . 
Und zwar auf dem Reißbrett des Herrn Rudolf Ernstberger (welcher schon mit seinem Vater im Jahr 1899 Patente auf Zweitakter mit Einlass steuerndem Klappventil besaß) welches dann vom Reißbrett den Weg zur Produktion fand und schließlich auf die Rennbahn Reichelsdorf,wo der Knirps (hier im Bild mit Rennfahrer Specht 📸© Triumph Werke Nbg) in den Jahren 1920/21 etliche Siege mit seinen bißchen mehr als 2 Pferdestärken, dafür Spitzengeschwindigkeiten von damals knapp 80km/h bei 3200U/min einfuhr. 
In den Jahren ab 1923 noch schneller,da durch Ingenieur Schlude (der Nachfolger Ernstbergers) der Motor auf 298ccm vergrößert wurde.Lustigerweise erwähnen muss man ,das das Zweiganggetriebe,welches von einem Bowdenzug am Lenker bedient wurde,gar keine Kupplung besaß 😂

Josef Grünewald VFNM auf Triumph Knirps Modell KK mit 298ccm und 3 PS. Zu besichtigen im Museum Industriekultur Nbg .

Hier Modell "KNIRPS" BJ.'24 - 276ccm - 1Zylinder,2Takt - 4PS. 
Die Knirps selbst kam bereits 1919 auf den Markt und war ein Nachbau der seit 1914 in England existierenden Junior.

Anzeige aus der FCN Vereinszeitung aus dem Jahre 1924. Der berühmte Werbeslogan: 2 1/2 PS ziehen tatsächlich 3PS 

Triumph T Modelle

T 1 & T 2 sind nicht dem Hollywood Film Terminator entnommen,sondern sie waren die ersten Triumph Viertaktmodelle in Deutschland,aus der Produktion von Triumph Coventry ab 1924 übernommenen . Als man 1919 vom Fahrradbau auf die Produktion von Motorrädern umstieg,kamen nach den ersten Knirps Modellen die Baureihen "K" und "T" ,dessen Motoren man primär (1924-1929) aus Coventry bezog,bevor man ab 1930 auf die schweizerischen MAG Motoren umstieg, da man sich auch vom englischen Werk vorher trennte,bevor der TWN Einsatz von Viertaktern 1938 endete und man die für Zweitakter schon ab 1931 bei Fichtel & Sachs hergestellten Motoren verwendete.
Wer übrigens Mal was vom Wort Oriol in Verbindung mit Triumph gehört hat,der liegt nicht falsch ,denn so hießen die ersten Exportmodelle bevor sie unter dem ursprünglichen Namen (T)riumph (W)erke (N)ürnberg weiterliefen.

Triumph T2 - BJ 1927 - 550ccm - 1Zylinder
4Takt SV - 16PS

Triumph  T4 Motor - 493ccm - 1Zylinder,4Takt - 15PS und letzterer seiner Art bevor man auf MAG Motoren (Motosacoche) umstieg.

Triumph T 4 Gespann aus dem Jahre 1929

✒️CLM

H I S T O R I E :

Eine Sache vorweg,damit sich niemand wundert anhand der vielen verschiedenen Abzeichen: Für heimisch vertriebene Motorräder verwendete das Unternehmen den Namen Triumph,für den Exportmarkt die Bezeichnung TWN. Und damit ihr die Coventry Version von der Fränkischen unterscheiden könnt: Das englische Triumph Emblem hat den Strich unterhalb des Namens,die Fränkische oberhalb.
Sodele fangen wir an : Die Firma Sirius wurde 1896 von Siegfried Bettmann gekauft, damit Triumph eine Fabrik in Nürnberg erhielt.
Das erste Unternehmen wurde 1886 von Siegfried Bettmann gegründet und von der Dunlop Pneumatic Tire Co. finanziert.
Siegfried Bettmann kam 1883 im Alter von 20 Jahren aus Nürnberg nach England. 

Ausschlaggebend war seine Arbeit bei White Sewing Machine Co. ,welche aufgrund des beherrschenden Marktes von Singer (Nähmaschinen, nicht Porsche 😂) Bettmann entlassen mussten. 
Er schaffte schließlich als britischer Vertreter der deutschen Nähmaschinen Firma Biesolt & Locke , gründete sein eigenes Unternehmen Bettmann & Co (Investor war der Manager von White Sewing und kaufte deren Nähmaschinen in Deutschland für den Wiederverkauf in Großbritannien und verkaufte als weiteren Broterwerb britische Fahrräder in England,sowie auch ins  Ausland. 
Schließlich arbeitete er trotz eigener Firma wieder für White Sewing. 
1886 trat Mauritz Johann Schulte,welchen er aus den Anfangstagen Londons kannte,als Partner bei uns man produzierte schließlich ab 1889 unter der Marke Triumph Fahrräder.

Anhand des profitablen Geschäfts gründete Bettmann 1896 ebenfalls eine Firma - Deutsche Triumph Fahrradwerke AG -  und ab 1897 wurden in der Anfangs erwähnten Fabrik in Nürnberg Doos Triumphräder hergestellt und verkauft ,aber auch die von Sirius – 1902 versuchten sich Bettmann & Schulte an dem ersten Motorrädern , zuerst mit eingekauften Minerva Motoren,ab 1905 mit Triumph eigenen Motoren und dank des Krieges und den Regierungsaufträgen wurde die Marke zur größten seinerzeit. 
Jedoch durch zunehmende Verstrickung beider Länder in mögliche Kriegswirren damals, kapselten sich die Triumph England und Triumph Deutschland voneinander ab. 

•••Am 15. Juli 1896 wurde die ,,Deutsche Triumph Fahrradwerke Aktiengesellschaft" ins Handelsregister eingetragen.Über3/4 des Stammkapitals (500 000 Mark ) wurde von 4 Kaufleuten/Industriellen aus Nürnberg/Fürth unter Führung des Bankhauses Josef Kohn & Söhne aufgebracht.•••

Die Franken tüftelten aber seit 1903 selbst nach Coventry Vorbild an Motorrädern und so kam schließlich das Eine zum anderen
.Allerdings erst im Jahre 1919 als erster Zweitakter Nürnberger Ausführung anhand der Kriegswirren und des Marktes. Die Rede ist von der Triumph Knirps mit einer Motorleistung von ca 3 PS ,276 ccm & Zweiganggetriebe. Ebenfalls wie die Minimax Ardie rot lackiert mit  zylindrischen Tank . 
Die Anfangsskepsis der Nürnberger wich allerdings dank der Sportveranstaltungen ,wo sie Leistung & Zuverlässigkeit bewies. 4300 Exemplare konnten so innerhalb der nächsten 4 Jahre an den Mann und die Frau gebracht werden - 1923/24 kam der Nachfolger,das Modell KK mit 298 ccm(1926 wurde die KK auf 250c reduziert)  - die Modelle S und T  (beide mit Viertakt-1Zylindern aus Coventry) exklusive einer Sportmaschine mit OHV & 4 Ventilen im Zylinderkopf bei 499 ccm (das Tourenmodell hatte den seitengesteuerten 550er) - 
Dann die "T" Modelle(bis zur T4),die "K" Modelle mit K4 & K5 sowie 1928 die K6 & K7,welche anhand der Steuer & Führerscheinfreiheit für 200er  von den 250er abgeändert wurden. 

Später auch die K8,K9,K10 & K11. Ab ca 1930 wurden die neuen Nürnberger Triumph mit Viertakt-M.A.G.-Motoren ausgerüstet: SSK 350 ohv, T 350 ,T 500 Wechselsteuerung und die berühmte ebenfalls wechselgesteuerte  RR 750  V-Zweizylinder, welche zugern auch im Seitenwagenbetrieb gefahren wurde. Zustande kam dies alles,da man ja bisher an vorgegebe Motoren aus Coventry gebunden war um das Markenlogo weiterhin führen zu dürfen und somit keinerlei experimentelle Spielräume hatte. 
Dies führte dann zu einem Rechtstreit, woraufhin Coventry den Franken das benützen des Logos und des Namens untersagte. 
Aus dieser Zeit stammt dann der schon erwähnte Name Orial für Exporte,welcher sich aber anhand Protests einer französischen Firma auch nicht etablierte ,sodass man das Ganze in Triumph Werke Nürnberg taufte. 
Ach sagt jemanden die damals leider insolvent gegangene Nürnberger Firma 'Norica Schreibmaschinenwerke Kührt & Riegelmann GmbH' etwas? Nein?Aber dank dem Aufkauf durch Triumph,durften viele folgende Generationen deswegen in Nürnberg die Farbbänder wechseln,aber dies ist eine andere Geschichte. Zurück zu den Moppeds'....
✒️CLM

 🖥️CLM ARCHIV/ aus Aufriss , Heft 5 1985, Centrum Industriekultur/F.Sonnenberger,H.Schwarz,P.Gössel,A.Wierdemann

Im Jahre 1931 kam mit Otto Reitz (vormals NSU) ein neuer Chefkonstrukteur zu Triumph und damit auch frischer Wind, nicht nur am Auspufftopf. 
Mit einer niedrigen Vorverdichtung der Köpfe entstand die bis in die heutige Zeit beliebte BL 170. Heißt die Versteifungsrippen nach innen gelegt um zu erreichen, daß das Altgas von dem mit niedrigem Druck in die Zylinder eintretende Frischgas verdrängt wird ohne sich zu vermischen. 
Von der BL(S) schwärmten viele Fahrer und auch heute noch bei Oldtimerfahrten ob ihres grandiosen Schubes trotz schwerem Fahrer,gerade auf kurvigen Bergstrecken. 
So verwundert es das die RL 30 als Weiterentwicklung mit gerade mal einem PS mehr galt. Diese jedoch vom Motor her sich nicht von der KV 200 oder Noris 200 (1Zylinder,2Takt,6Ps,70km/h) unterschied. 
Auch die BL 170 hatte mit 5PS und 110kg Eigengewicht bei diesen wenigen PS super Fahrleistungen,wobei die Höchstgeschwindigkeit meiner Meinung nach höher hätte sein können.

Triumph CO 350 mit 1Zylinder,4Takt OHV Motor aus dem Werk in Coventry. Hier war bereits Ende der Zusammenarbeit zwischen Triumph Coventry und Triumph Nürnberg.

Triumph TM 500 - BJ 1932 - 496ccm - 1Zylinder,4Takt SV  - 
MAG Motor wechselgesteuert  - 13PS

Im Jahre 1932 kam die unserer Stadt Namensgleiche Noris auf den Markt. 197ccm - 1Zylinder,2Takt - Doppelschiebervergaser - 3Gang - 110kg - 6PS - ca 75km/h - 25er Reifen auf 19Zöller.

Triumph S500 - BJ 1937 - 496ccm - 1Zylinder,4Takt OHV - 20 PS - Seltenes Sportmodell mit in Lizenz von Triumph Nürnberg gebauten Motor.

Wir wollen uns jetzt auch nicht soooo lange mit jeder einzelnen Typenbezeichnung und Modell aufhalten,denn das würde den Rahmen sprengen. 
Wir hüpfen von der 13PS starken und 95km/h schnellen TM 500,der OHV gesteuerten 20PS starken und 120km/h schnellen Sportversion STM 500 sowie der 9PSer und 95km/h schnellen 350er Kongreß, welche im Zeitraum 1932-1937 in Nürnberg selbst unter Lizenz von MAG gebaut wurden - über B200 ,S350 bis die zum Jahre 1943 (da auch als Militärversion) gebaute BD 250 zum Jahre 1950 (Berichte über Kriegsmaschinen liegen mir nicht so) wo man auf die 90km/h schnelle bei 6,5PS von '50-'57 gebaute BDG 125 und die ca 12PS starke und 110km/h schnelle von '49-'57 gebaute BDG 250 trifft, welche im Laufe der Jahre weiterentwickelt wurden zur 10PS starken und über 100km/h schnellen "Flüstertüte" Cornet im Jahre 1953  und natürlich der berühmten "Boss" mit ihren markanten Krümmern und 16PS ,welche für locker 120km/h gut waren. 
Die Boss machte sich übrigens in der Geländeversion sehr gut,was man an den zahlreichen Wettbewerben und ihrer Beliebtheit ersehen kann.
Allerdings ging es dann schon wie bei allen anderen Motorradherstellern ab dem Jahre 1954 aufgrund mangelnder Nachfrage,sowie dem Boom des Automobils,mit der Produktion langsam dem Ende zu. 
Eine Neuauflage des Namens Knirps machte man in einem "Mofa" nicht wirklich Ehre,auch Fips passte eher zu einem Dackel als einem Zweirad. 
Auch Tessy ,dem Roller den man wahrscheinlich hauptsächlich für das weibliche Publikum erdacht hatte , brachten nicht die gewünschten Umsätze. Nur das Vorgängermodell Contessa mit 10PS Leistung und 95km/h Spitze konnte ein wenig Kultstatus bis heute erreichen.
Dies führte zu vollen Lagerbeständen,wodurch sich eine Verkaufsgemeinschaft von Adler, Hercules und Triumph ergab,um die Bestände noch an den Mann oder die Frau zu bringen. 
Der Rest ist ,so denke Ich,jeden bekannt. Der Herr Grundig übernahm 1957 nicht nur das marode Triumphwerk,sondern auch Anteile der Firma Adler woraus dann inklusive der Grundig 1958 die für meine(CLM) Generation bekannte Firma Triumph-Adler-Büromaschinen-Vertriebs-GmbH , 1985 Triumph Adler AG wurde. Heute unter dem Namen Triumph Adler GmbH (Kyocera Document Solutions) marktführend.✒️ CLM 

Triumph BDG 250 SL - BJ 1953 - 249ccm - 2Zylinder,2Takt Doppelkolbenmotor - 11PS - 105km/h

Animierter Motorenquerschnitt der Triumph BDG 250 : 
Ohne voreilenden Kolben und gesondert angetriebenen Drehschieber. Das "G" stand für "Im Gleichlauf marschierende Kolben". Zur Optimierung des Brennraums kam noch eine speziell abgestimmte Steuerungszeit und mit 3600U/min ,hatte der nach dem Krieg entworfene BDG Motor fast die Leistungen seines "Spitznamen - Vorgängers",wobei man nach dem Krieg diese eigentlich als Sportversion entworfene und von '39 -'43 dann als robuste Alltagsmaschine(Leichtmetallzylinder) bzw Militärversion (Graugusszylinder) gebaute Maschine in dem Maße nicht mehr benötigte.
Deshalb baute man den zuerst nach dem Krieg erschienenen 125er Motor(122ccm,5PS) auch später in getunter Version,welcher zahlreiche Rennen bestritt.
Übrigens beim Vorläufer ,dem Doppelkolbenmotor der  BD 250 (von Otto Reitz im Jahre 1939 entwickelt)  ,lag die Kurbelwellenachse in der Verbindungslinie beider Zylinderachsen. Dies und versetzte Kurbelzapfen sorgten für die Voreilung des Auslaßkolbens. Der Drehschieber (gesondert angetrieben) war zwischen Motor und Getriebe platziert. Der Vergaser selbst steckte im Gehäuse des Motorgetriebeblocks.
Ja und um welches Mopped mit welchem Spitznamen handelt es sich eigentlich werden einige jetzt fragen,na ganz logisch immer noch die BD 250...

"Das Stachelschwein" - Triumph BD 250

 📸 TWN AG 

...deren Spitzname von einer Stachelverrippung kommt, welche die Schrumpfspannungen des Zylinders ausgleichen sollte. So werden Kultnamen gemacht 👍🏼

Militärversion der BD 250

Werbeplakat Triumph Werke Nürnberg,"CLM saniert". 

✒️ CLM 

Cornet,die Leise

Triumph Cornet - BJ 1953 - 197ccm - 1Zylinder,2Takt Doppelkolbenmotor - 10PS - 102km/h - 120kg - 19er Bereifung.

 Die Cornet wurde mit elektrischem Anlasser ausgeliefert. Auch ein Grund warum sie als "leises" Motorrad galt,denn man konnte beim missglückten Antreten das Fluchen nicht hören ✌🏼😂 obwohl dieser eigentlich für Liebhaber extra geordert werden konnte.

Mit ihren charakteristischen Auspuffvorkammern galt die Triumph Cornet als Flüstermopped,mit dem einem nicht Mal die Nachbarn hören würden. So warb man in zahlreichen Prospekten damit, allerdings fand dies nicht so recht den Zuspruch. 
Die meisten Moppedfahrer der damaligen Generation und das ist heute noch so ,wollten Sound uffm Mopped hören und kein Biedermeier Fahrzeug. 
Eigentlich praktisch als "Braves Feierabend Mopped für Gastronomie Angestellte" wenn man nachts um Eins heimkehrte,aber nach der Coronapolitik ist auch dies vergessen,denn das Konsumverhalten der Leute ist mittlerweile so geprägt,das man selbst am Wochenende um 23h die Gehsteige hochklappen kann.✒️ CLM 

Werbung der Triumph Werke Nürnberg,"CLM saniert".

The "BOSS"

Triumph BOSS - BJ 1954 - 346ccm - 
2Zylinder,2Takt Doppelkolbenmotor mit 16PS

Werbung der Triumph Werke Nürnberg, ein wenig "CLM saniert".

Triumph BOSS Geländegespann ebenfalls aus dem Jahre 1954 - 
Steib Geländeseitenwagen

Triumph Contessa / gebaut von 1955 bis 1957 / Ein Zweitaktroller mit bis zu  197 ccm und bis 10 PS Leistung. Mit Umdrehungen bis zu 4800 schaffte es der 149kg schwere Roller auf über 95km/h. 
Die Tessy hingegen war das kleinere Modell mit 141 ccm und brachte es mit 121kg Eigengewicht auf 88km/h Spitze. Konnte aber mit 150 kg Zuladung "bestückt" werden.
Wer "Alt-Rollerfan" ist oder einfach bisschen nostalgisch angehaucht ist und beim Anblick alter "Geräte" genauso wie wir blitzschnell in die Vergangenheit eintauchen kann,dem sei diese toll aufgemachte Seite empfohlen :
 🌐www.rollerwelt.org

V  I  C  T  O  R  I  A

"Es ist eine Ehre, für diese Stadt, diesen Verein und die Bewohner Nürnbergs zu spielen. Möge all dies immer bewahrt werden und der großartige FC Nürnberg niemals untergehen" 
Und wenn i amool beim Seidla zu lang hoggn bliem bin ,foohr i schnell midder "Viggdoria" naus zum Schbiel⚽😂👍🏼

Victorias Geschichte begann in Nürnberg Gleißhammer mit der Frankenburger & Ottenstein OHG. 
Gegründet von Max Ottenstein & Max Frankenburger im Jahre 1886 als Velo Fabrik. Zunächst Hochräder,danach die bekannteren Versionen. 
Die eigentliche Firmengeschichte begann im Jahre 1895 
(5 Jahre nach dem Umzug in die Ludwig Feuerbach Straße) 
als Victoria Fahrradwerke AG und schon 4 Jahre später firmierte man unter der Bezeichnung Victoria Werke AG,wo man neben anderen Teilbereichen um Geld zu verdienen im Jahre 1901 das erste motorbetriebene Velo herausbrachte.

Museum Industriekultur Nbg 

Weiter geht es mit einer wunderschönen Victoria aus dem Jahre 1920

Die Victoria Raleigh "Rennmaschine" aus dem Jahre 1930/31 mit 498ccm ohv Einzylinder Viertakt und 28PS

Sowie der KR 35 Baujahr 1939. Zwar eine schlimme Zeit,aber das Mopped kann ja nix für. 
342ccm , Einzylinder Viertakt OHV mit 18PS.

Spätestens 1948, im Jahr der Währungsreform, nahmen die Motorradfabriken ihre Produktion wieder auf. 
Victoria begann nach fast kompletter Zerstörung ob des Bombardements im 2.WK des bisherigen Werkes ,sowie dem Zweitwerk in der Nopitschstraße schon 1946 wieder mit dem Bau von Motorrädern,1953 nachdem das Werk in der Nopitschstraße wieder aufgebaut war,mit Vertrieb von dort.

  Man brachte die KR25 „Aero" nahezu unverändert wieder auf den Markt. Sie war bereits 1937 von dem renommierten Konstrukteur Richard Küchen entwickelt worden. Ihr „autobahnfester", elegant geformter Viertelliter-Zweitaktmotor besaß eine vierfach gelagerte Kurbelwelle und leistete 9 PS bei 4500 Upm. 
Das angeblockte Getriebe hatte vier Gänge. Es war wahlweise über Fuß- oder Handschaltung zu bedienen. 
Die Werksbezeichnung der Farbkombination im typischen Victoria-Blaugrau mit dunkelblau abgesetztem Tank hieß „Capri" – ein beliebtes italienisches Reiseziel der 1950er Jahre. 
Der Vorkriegspreis von 675 Reichsmark war auf 1395 DM gestiegen. Die hochgezogene Auspuffanlage des Sportmodells kostete 15 DM extra, ein zweiter Schwingsattel, auf dem Gepäckträger montiert, weitere 45 DM. 

Mit insgesamt 49.479 hergestellten Maschinen war die KR25 ein Verkaufsschlager.Die Firma besaß ein eigenes Presswerk zum Bau von Felgen, Tanks und Rahmenteilen. Motor- und Getriebeblöcke machte man im Druckgussverfahren selbst. 
Die Motoren kamen bis auf die Kolben aus der eigenen Produktion. Doch bald liefen die ersten billigen Kleinwagen den Motorrädern den Rang ab. 
Schon Mitte der 1950er Jahre brachen die Verkaufszahlen bei allen deutschen Motorradherstellern ein. Die Firma Victoria kam durch Fusion mit der Zweirad-Union 1958 in den Besitz von Fichtel und Sachs.

KR 25 HM Baujahr 1952 mit 247ccm und 10,
5PS Einzylinder Zweitakt Motor 

KR  26 Aero aus dem Jahre 1953 mit 14PS Einzylinder Zweitakt Motor. Die Bezeichnung Aero sollte nicht nur an die Windschnittigkeit hinweisen,sondern auch durch diesen Zusatz an die Berühmtheit der Vorkriegsmodelle  anknüpfen um damit die Verkaufszahlen zu erhöhen.

Hier sehr schön der Motor und durch die "offene" Gabel die Federungselemente zu sehen.

Die legendäre 'neue' Victoria Bergmeister (vorher die KR6) V35 ,mit ihrem 21PS starkem 345ccm ohv V Zweizylinder Viertakt Motor des Konstrukteurs Richard Küchen. Hier aus dem Jahre 1954 mit 177kg 'Kampfgewicht' und einer Höchstgeschwindigkeit von 130km/h.

✒️CLM

Weltrekordfahrt 1951

von Georg Dotterweich

Victoria Automobile 

Nicht nur die anfänglichen per Fußkraft betriebenen Zweiräder oder diejenigen mit "Pferdestärken" etwas Voluminöseren baute Victoria,nein auch Ausflüge ins Vierradsegment unternahm die Firma. 

Victoria Automobil sowie ALLE anderen "LIVE & IN FARBE"? ...dann auf ins MUSEUM INDUSTRIEKULTUR, 
Äußere Sulzbacher Str. 62, 90491 Nürnberg 
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag jeweils von 9-17h / Samstag,Sonn& Feiertags von 9-18h

AKTUELL WEGEN UMBAU BRANDSCHUTZ GESCHLOSSEN:
🌐https://museen.nuernberg.de/museum-industriekultur/das-museum-industriekultur/der-grosse-umbau

Werbung von 1956


✒️CLM

M   A   R   S 🚧 IN BEARBEITUNG 🚧

Marswerke A.G. Sigmundstraße 40 , Nürnberg Doos im Jahre 1912.1870er Jahre als Ofenfabrik gegründet,wurde ab 1893/94 in der Sigmundstraße 40,mit der Produktion von Fahrrädern begonnen.

Mars Automobil von 1903

Neben Fahr-&Motorrädern wurden im Werk Nürnberg Doos auch von 1903 -1907  Ausflüge in die vierrädrige Welt unternommen und einige Fahrzeuge 
(Nur 1 Modell) wurden in geringer Stückzahl produziert,was aber letztendlich auch anhand der Unstimmigkeiten/Lizenz mit der Maurer Union am Ende zur Einstellung der Automobilproduktion bei Mars führte.

Eine Sitzbank wie im Cadillac,dazu die schönen Postkutschenblattfedern..."Reisen" wäre darin bequem gewesen. Tja doch wie so einige andere Firmen hatte es nicht sollen sein mit der Automobilproduktiomsstätte Nürnberg. 
Der Köcher übrigens war nicht für Pfeil & Bogen gedacht, sondern der Vorläufer des Gepäckkoffers,welchen man wunderbar als Sonnenschirmständer verwenden konnte. 
Auch im Fahrbetrieb hätte das bei dem 1000ccm, 1 Zylinder De Dion Motor mit 5 Pferdestärken keinen Abbruch getan.

🚧ANDÄR🚧 CONSDRAGGSCHN✌🏼😜

H E R C U L E S

Während viele der heutigen Autofirmen damals noch grübelten  und auch aktuell noch über Reichweiten von E-Autos diskutiert wird,baute der Franke(Burghaslach) Carl Marschütz(1863-1957) von der ehemaligen Carl Marschütz Velozipedfabrik und späteren Hercules Werke schon den ersten mit 40km Reichweite (Wahnsinn für die damalige Zeit) und 40km/h schnellen elektrisch getriebenen Wagen,den man über Nacht wieder aufladen konnte,dies im Jahre 1898! Die sogenannte Chaise, woher auch das fränkische 'Däi Schäisn' herrührt 😜 Der berühmte 1899 gebaute elektrisch betriebene Lohner Porsche wurde erst 1900 auf der Pariser Weltausstellung vorgestellt. Nur der Flocken Elektrowagen (Maschinenfabrik A. Flocken) , welcher in Coburg (Franken,wo sonst?) gebaut wurde,war 10 Jahre früher am Markt. Und der von Werner Siemens 1882 funktionierte nur mit Oberleitung(Übrigens 1879 wurde von Siemens die erste -nach dynamoelektrischem Prinzip,welches Werner von Siemens 1866 entdeckt hatte- elektrische Eisenbahn auf der Gewerbeschau Berlin vorgestellt)....aber geht ja hier um Hercules,sonst könnten wir endlos fortfahren, Grins.
Aber selbst 1886 war er wieder einigen vorraus als er die Velocipedfabrik Marschütz & Co. gründete,seinerzeit die erste Fahrradfabrik Nürnbergs."Produktwerkstatt" war damals die Bleichstraße (Rosenau),bevor man schon 1888 (Dreikaiserjahr & Geburt vom CLM Uropa😉) in die Fürther Straße 61 umzog und schließlich 1895 in die Fürther Straße 191 - 193,wo das Unternehmen fast 7 Jahrzehnte residierte in direkter Nachbarschaft zu den 1897 in die Fürther Straße 212 eingezogenen Triumph Werken.

Wie alles begann:

Wir schreiben das Jahr...als Carl Marschütz in der Oberpfalz eine Kaufmannslehre in Joseph Goldschmidt's  Eisenwarenhandlung & Kochherdfabrik begann,sodann als Erster ein Hochrad in der Region besaß und mit Eduard Pirzer - einem Mechaniker welcher Hochräder aus englischen Teilen baute- (Siehe Hochrad Nbg 12) im Jahre 1882 zusammentraf was dann dank Finanzierung durch seinen Arbeitgeber 1884 in die Goldschmidt & Pirzer Velozipedfabrik mündete. Die erste Fahrradfabrik Deutschland's(Kleinere Werkstätten gab es schon über 10 Jahre vorher)
Andere Quellen berichten das bereits 1888 geschraubt wurde und betiteln die Existenz der Firma aufs Jahr 1882,tja ich war nicht dabei 😜
Welches Jahr auch immer,aus dieser Firma ging dann die Express Werke AG Neumarkt hervor ,welche nach Jahrzehnten des Rad, Motorrad-& Automobilmotorenbaus -schließlich wie so viele andere um diese Zeit herum - im Jahre 1959 seine Tore für immer schließen musste.
 Zurück in die 1880er Jahre:Die Filiale in Nürnberg - dessen Leitung Carl Marschütz übertragen wurde - wurde von ihm nur bis 1886 geführt,den er gründete-zusammen mit seinen zwei Brüdern - in diesem Jahr den Vorläufer von Hercules,die Firma Carl Marschütz & Co.
(siehe auch Fahrrad,Seite Nürnberg 12)
 

In der Fürther Straße 61 im Jahre ab 1888...

...und etwas später,ab dem Jahr 1895 in der Fürther Straße 191 - 193. Ab Juni 1900 hieß die Firma Nürnberger Hercules Werke AG und hatte bereits im Jahre 1908 insgesamt 17.670 qm Betriebsfläche,wovon natürlich gerade einmal die Hälfte mit Produktionsstätte/Büros/Hallen bebaut waren. Heute leerstehend als ebendiese Restauration im Netz angepriesen zwischen Höhe Kaufland und Bäckerei Café Feihl -(Backsteinbau,Fürther Straße N°199,vormals Fabrik für dynamoelektrische Maschinen und Apparate Soldan & Co."/ab 1882 "C. Balmberger Münz-Präge & Gravieranstalt/später mit dem Zusatz Vereinsabzeichenfabrik/ab 1980 Quellelager) - gelegen , war damals neben dem "Stahlroß" in der Fürther Straße 191,das "Senefelder Haus" ,eines der Hauptstammkneipen der damaligen Herkules Werke Arbeiterinnen & Arbeiter ,welche außerhalb normaler Kantinen im Werk , dennoch auf dem Werksplatz befindlich ,ihrem Bewirtungsgeschäft nachgingen. Nicht nur zur Mittagszeit,wo Arbeiter verbilligten Speisen bekamen,sondern auch nach Feierabend sicherlich noch das ein oder andere Bierchen gezischt wurde. Die Rede ist vom einstöckigen roten Backsteinhäuschen mit Biergarten auf dem ehemaligen Herkules Firmengelände, eigentlich direkt am Eingang...Na? 😉

Die anfänglich erwähnten Elektroautos wurden ab 1898,gebaut, bis ca.1908 entwickelt und es wurd  getüftelt,aber der Verbrenner - welcher ab 1905 produziert wurde - hatte eindeutig das Siegespodest erklommen,auch weil es nicht jedem möglich war,die Akkus dementsprechend aufzuladen. 
Auch längere Strecken jenseits der 50 Kilometermarke,waren ein Problem zzgl dem 'Deckunsgnetz',aber dies hat trotz vielem Gemaule bis heute weder Politik,noch Technik auf die Reihe bekommen.Vom Güter & Lieferverkehr gar nicht erst zu reden.
Jedenfalls hielten sich (noch heute) die meisten kleinen Betriebe, Werkstätten und andere Handwerker  an die zwar auch Neuen,aber zuverlässigeren Verbrennermotoren ,dessen 'Durstversorguung auch über Land' garantiert war. 
So wurden bei Hercules Kleinlaster mit 14-PS-Zweizylindermotoren gebaut,welche eine Last von 300kg transportieren konnten. Jene welche wurden bis 1926 produziert.

 Und auch die Motorradproduktion begann mit dem Jahr 1905 bei Hercules 

🚧 ANDÄR 🚧 CONSDRAGGSCHN ✌️😜

S     A     C     H     S

Die traditionsreiche Nürnberger Motorradfabrik Sachs ist zahlungsunfähig. Das Unternehmen hatte noch im vergangenen Jahr 120. Geburtstag gefeiert und Zukunftspläne geschmiedet.Im Februar 2006 hatte eine asiatische Finanzgruppe 99,5 Prozent an Sachs übernommen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Investoren, so hieß es damals in der Presseerklärung von Sachs, wollten die Internationalisierung vorantreiben und somit auch die Arbeitsplätze in Nürnberg sichern.

H E C K E R

Wer die Nachfahren in Burgthann zufällig sieht und sie kein Treffen organisieren, könnte nie auf deren einen berühmten Vorfahren kommen,welcher seinerzeit (ab dem Jahre 1922) in Nürnberg die - so überlieferte - kleinste Motorradwerkstatt anfänglich im Hinterhof der Imhofstraße (Nomenklatur) bis 1956 betrieb:Hans Hecker , geboren 7 Jahre vor dem berühmten Dreikaiserjahr in Nürnberg Thon. Nach den ersten beruflichen Jahren bei der Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg AG, wechselte der spätere Erfinder /Erbauer des Doppelrohrrahmens ab 1915 zu Ardie .  Ob er seine Ideen bei einem guten Tässchen Kaffee im "Café Casino" unterhalb der Wohnung erhielt wie viele Künstler/Handwerker/Erfinder , zzgl ob die schnelle Umsetzung der kleinen Mitgift durch die Ehe geschuldet ist ... tjaaaa das weiß Ich nicht, Fakt ist neben vielen zahlreichen Erfindungen war jedenfalls die des Motorrads + Umsetzung ,Unsetzunmeiner Meinung nach die Beste! Und die Werkstatt für den Tüftler,befand sich in direkter Nähe zur Wohnung/Café,wo dann auch der spätere Mann einer seiner Töchter ein Geschäft mit Fahradsätteln & Motorradzubehör betrieb,sowie dessen Bruder(ebenfalls später mit einer seiner drei Töchter verbandelt) im Lager des boomenden Betriebs tätig war, desweiteren auf Rennen/Fahrten,der Firma Hecker (Motor Sportclub Hecker) den guten Namen bestens vertrat. Diese beiden (Schwiegersöhne) waren es auch ,welche nach dem Krieg (Hans Hecker verstarb 1942) die den Töchtern vererbte Firma übernahmen,was auch dank der nicht abgeholten Maschinen (Reparationszahlung an die Amerikaner) dem weiteren Geschäftsbetrieb Aufwind verschaffte.Trotz das während des 2.WK Rüstungsgerätschaften im Hecker'schen Betrieb hergestellt wurden, bekamen sie - auch der Tatsache der fehlenden Motorräder im Alltag geschuldet - zusammen mit sechs anderen Nürnberger Motorradfirmen die Erlaubnis Motorräder mit niedriger Leistung zu fertigen. Der Betrieb bzw.Manufaktur befand sich nach Vergrößerung vorher schon zuerst in der Maximilian,- später in der Lenaustraße N°7. Das Besondere an Heckers Betrieb war, daß er niemals Werkhallengröße erreichte ,sondern auch anhand der multikontstruktuonsfähigen Mitarbeiter,als kleine feine Manufaktur galt. Muss mich da immer an eine alte Geschichte erinnern,als Ich mit Kumpel Herrmann auf einem Lanz (da drehten sich einige Köpfe um) meinen abgebauten Tank und Schutzbleche von der oberen Krämersgasse zum lackieren bei einem befreundeten Maler holte,denn auch die Stiften & Gesellen von Hecker damals,mussten per Pedes ins befreundete Geschäft zum Teile lackieren laufen um dann wieder bei der Konstruktion und Fertigung in der Manufaktur zugegen zu sein. Übrigens Entwicklungsabteilung,sowi  Konstruktion & Endfertigung befanden sich zusammen in einer 'Halle'. 
✒️CLM

Altes Werbeplakat mit Einbaumotoren.Ab der Eintragung im Jahre 1922 baute Hans Hecker in seiner kleinen Werkstatt in der Imhoffstraße(90429 Nbg GoHo)  Einbau-Motor- Fahrgestelle (Motorradfahrwerke, in welche nur die  Motor-/Getriebeeinheit eingesetzt werden musste) welche unter dem Namen EMORA an diverse  Motorradhersteller in Franken vertrieben wurden. Von 1922 - 1925 bezog Hecker seine Motoren von S & G (Scharrer & Groß Maschinenfabrik,Grenzstraße 13,90461 Nbg/Bleiweiß) ,da diese ab 1925/1926 (bis 1932) eigene Maschinen mit 172- 596ccm  (1 & 2 Takter) Motor herstellten,mussten die Motoren zukünftig woanders bezogen werden. Die beste Adresse für leistungsstarke Motoren war JAP aus England.
Nach dem 2.WK wurden alle Hecker mit Zweitaktmotoren von 
ILO:
ILO-Motorenwerke (1911-1990) gegründet in Altona/Provinz Schleswig Holstein (1867-1946),danach zu Hamburg gehörend.
Werk (später in Pinneberg ansässig) wurde 1959 von Rockwell Manufacturing Company gekauft ,1977 an Tecumseh Products Company,1990 Firmenende.
Sachs :
Sachs Fahrzeug & Motorentechnik GmbH,ab 1995 aus Hercules 
entsanden dann Sachs Bikes/Hercules wurde bereits 1959 (1963 gekauft)von Fichtel & Sachs (1895-2011) übernommen. Hatte von 1959-1996 die Produktionsstätte der ehemaligen Nürnberger Hercules Werke GmbH inne.1999 Trennung und Umzug nach Neuhof a.d.Zenn,2007 nach Schweinfurt.
und 
Villiers:
Villiers Engineering Co.Ltd (1898-1965) aus Wolferhampton/WestMidlands
vormals J.A.P. (John Alfred Prestwich & Co,gegründet 1895 in Tottenham,danach J.A.Prestwich Industries,nach dem 2.WK vom Konkurrenten Williers übernommen. 1962 von Tottenham nach Wolferhampton verlegt.
ausgestattet. Die Motoren hatten zwischen 98 & 247ccm.

Hecker K 125 v.1948 /123ccm/5PS/1 Zylinder,2Takt
Die K125 war das meist gebaute und verkaufte Fahrzeug in den Jahren 1948 bis 1954. Die Sportversion von 1951 verfügte über 2 Bing Vergaser und 7,5PS. V/max über 80km/h.

Hecker HI 175,BJ 1926 - 174ccm - 3,5Ps  Einzylinder,4Takter - 3Gang - V/max 70km/h bei 75Kg

Hecker K 175,Bj'51/174ccm - 8,2PS Einzylinder, 4Takter - 3Gang - V/max ca.90km/h bei 105Kg

Hecker HI 200,BJ '28/197ccm - 5(8)PS Einzylinder, 4Takter - 3Gang - V/max ca.80km/h bei 80Kg 

Hecker HIII BJ 1929
550:535 ccm - 15PS Einzylinder,4Takter - 3Gang - V/max 100km/h bei 160kg
600:592ccm - 18PS Einzylinder,4Takter - 3Gang - V/max 120km/h bei nur 135Kg

Salzbergrennen 1924📸Deutsche Digitale Bibliothek /bearbeitet

 In den Jahren 1924 und 1925 erringen Hecker Werksfahrer (u.a.H. Hironymus, E.Bussinger, E. Brand) über sechzig mal Platz 1.🏆
Ausgestattet damals mit Scharrer & Groß  Motoren. Im Jahre 1928 wurde der wechselgesteuerte V2 von M.A.G.(Motosacoche) mit 730 cm³ verwendet.Auch die H5 war mit einem 1000 cm³ wechselgesteuerten M.A.G. Motor ausgestattet.
M.A.G.:
1899 in Genf gegründet als Société en commandite H.& A. Dufaux & Co.(1956 Produktionsende der Motoren) 
bevor sie aus Kostengründen wieder mit einem  J.A.P. Motor (600ccm) verbaut wurden.
Ab 1931 wurden Hubraumschwächere Zweitakter (ILO/Sachs-73 & 98 ccm) im Sinne der Volks-Motorisierung gebaut. Die Manufaktur befand sich zu dieser Zeit in der Maximilianstraße. Jedoch wurden ab diesem Zeitpunkt bis zum Jahre 1949 fast keine Zweiräder in der Manufaktur hergestellt. Während des Krieges wurden diesbezügliche Gerätschaften, sowie Munition und Heckers patentierte Schlösser für Munitionskisten hergestellt.Mitte der Fünfziger Jahre wurde die Palette nach oben mit 200ccm und 250ccm- Ein- und Zweizylinder-Motoren  abgerundet. In der Nürnberger Lenaustraße 7 wurde auch in dieser Zeit viel getestet und erprobt. Und wieder wurden die Motorräder auf Tauglich&Zuverlässigkeit bei diversen Sport/RennVeranstaltungen und Zuverlässigkeitsfahrten (meist über mehrere Tage)getestet,welche sie auch dank zweier neuer Ingenieure (u.a.von Ardie)mit Bravour bestanden. (Werksfahrer Hans Best,Heinrich Weitzer,Helmut Radke) Zusätzlich zu den eingefahrenen Erfolgen,waren die Fahrten wie heutzutage auch, natürlich auch gleichzeitig Werbung. Leider wie auch so vielen anderen in diesem Gewerbe verpasste das Automobil der Manufaktur den Todesstoß. Auch sie musste anhand der massiven Nachfrage an Automobilen, welche mehr Bequemlichkeit gegenüber den Motorrädern bedeutete,ab 1956 ihre Manufakturtüren endgültig schließen.

📸 Deutsche Digitale Bibliothek/bearbeitet

Hans Hieronymus(1902-1979) fuhr übrigens (nicht das jemand in den Berichten durcheinander kommt, nicht nur für Hecker(1924/25),sondern auch für Zündapp - wo er primär eine Lehre begann und in der Versuchs&Konstruktionsabteilung arbeite,sowie schon im Jahre 1923 mit einer Zündapp (243ccm)als Sieger auf der AVUS hervorging -  und der Erlanger Motoren Aktien Gesellschaft ERMAG(1925/26) welche von 1923-1932 existierte).Hier im Bild (mit Stuhlfauthmütze🤣) auf der 350er Hecker mit Scharrer & Groß Motor. 
Er war der Walter Röhrl seiner Zeit auf Mopoeds,denn nicht nur zahlreiche Siege in Tages & Mehrtagesfahrten gehören auf sein Konto,auch der Sieg im Herbst 1926 (auf ERMAG) beim Feldbergrennen,wo er gegen 128 Mitstreiter gewann. 
Nur Monate später,Anfang 1927 ,wechselte er wieder zu Zündapp (1927-1936) wo er zugleich u.a. die Deutsche Sechstagefahrt als 1. Gesamtsieger absolvierte.Leider musste er aufgrund eines blockierenden Getriebes an einem Prototyp und dem darauffolgenden Unfall,wo er über zwei Wochen ohne Bewusstsein im Krankenhaus lag,im Jahre 1936 seine Karriere beenden.

Aufschläger Motorrad 

Man hört und liest immer vom "Daimler Reitwagen" , produziert 1885 von Gottlieb Daimler(1934-1900) und Wilhelm Maybach(1846-1929) . Der 1894/1895 produzierten "Hildebrand & Wolfmüller" - erstes serienmäßig produziertes Motorrad vom Luftfahringenieur Alois Wolfmüller(1864-1948) & dem Ingenieur und 'Radjournalisten' Heinrich Hildebrand (1855-1928) - aber von einer "Aufschläger" hat man eigentlich NIE etwas gelesen und gehört. Hierzu Fotos und Bericht aus der Zeitschrift Oldtimer Magazin 

 Zu besichtigen im Zentrum Industriekultur Nürnberg 

aus Simbacher Anzeiger N°5/20 © Siegfried Zottmaier, Oldtimer Markt, Januar 2019 / 🖋️ Stephan H. Schneider 

Linkhinweis zum Bestellen und nachlesen unten

 

🌐https://www.shop.oldtimer-markt.de/Oldtimer+Markt+1-2019.htm

Maurer Union

Der Name Fiktionswagen kommt von dessen speziellem Getriebe,dem Fraktionsgetriebe(Wälzkörpergetriebe): Dabei rollen
rotationssymmetrische Wälzkörper gegeneinander ab. (Es rollt ein Rad auf nem anderen Rad /Antriebskörper)... Thema Schlupf und Verschleiß war damals nicht das große Thema.Hierzu(wens interessiert) gibt's auf der 'Rennseite' bißchen mehr.

Ludwig Maurer(1873-1936) - Sohn eines Schäfers & Gutspächters - wurde mit der Liebe zur Technik schon in jungen Jahren jeden Tag auf dem Weg zur Schule und zurück anhand Papiermühle, Spinnereien , mechanischen Werkstätten und Fabriken konfrontiert, so daß er nach Beendigung der Volksschule seine Fachkenntnisse bei verschiedenen Fahrrad ,-Nähmaschinen und Maschinenbauwerkstätten erlernte, begleitet von Seminaren & Abendkursen. 

Mit 29 Jahren hatte er bei der - seit 1892 fertigend, 1894 produzierend ,danach den Namen Motorrad patentiert - ersten Motorradfabrik ,welche auch Motorräder in Serie herstellte - Hildebrandt & Wolfmüller - den Posten des Werksmeisters von 1895 - 1898 inne.
 Daraufhin verschlug es ihn in die schöne Stadt Nürnberg wo er bei der Firma Beißbarth als Werkmeister und Konstrukteur werkelte, sowie noch im gleichen Jahr (1898 ) sein erstes eigenes Auto kreierte ,dessen Motor als Vorläufer der heutigen Automatikschaltung gilt. 

Am 31. Mai 1900 (27 Tage nach Gründung des 1.FCN)  Gründung der Nürnberger Motorfahrzeugfabrik Siebe,Kotschenreuther &Cie zusammen mit Hans Siebe,Ehrhard Kotschenreuther & Ing.Hans Jopp / ab 31. Oktober 1900 Nürnberger Motorfahrzeuge-Fabrik Union GmbH System Maurer ,Regensburgerstraße 40-42  - welche fortan für ihre 'schnellen' Fahrzeuge bekannt wurde.

Aber auch als Verkehrshindernis 1900 in der Königstraße(wo es übrigens im Jahre 1928 die ERSTE Verkehrsampel in Nürnberg gab) - laut der damaligen Meldung überforderter Verkehrshüter - da sich eine Unmenge von Leuten um das damals halt noch unbekannte Wesen "Auto" scharten(Als Maurer vor der Restauration Mohrenkeller parkte). 
Seine erste Werks-& Produktionsstätte befand sich damals in der Fabrikstraße - heute Georg Strobel Straße - bevor  der Sieger des Rennens Nürnberg-Würzburg& zurück,seine Firma in die Regensburger Straße 40-46 ,sowie Eberhardshofstraße 10a , wo später bis zu 60 Wagen (ab 1901 Lastkraftwagen ,ab Januar 1904 sogar für den Postbetrieb) im Monat das Gelände verließen.

 Aber auch LKWs,Droschken(In Nürnberg gab es 1906 die erste Motorbetriebene,1912 wurden bereits ca 50 Stück nach Berlin geliefert) Motorräder,sogar ein Motorschlitten und die erste Omnibusgesellschaft (23. Mai 1903 Heroldsberg-Nürnberg) gründete er auch. Selbst für einer der ersten Werkstreiks durch 270 Arbeiter (1905) -sowie der damit verbundenen Unruhen zwischen Arbeitswilligen - im aufstrebenden Industriezeitalter (auch Streiks vieler Bauarbeiter waren damals schon zugange) war er verantwortlich. 
Nach Vertriebs &Konzessionsstreitigkeiten ,Enthebung als Geschäftsführer , sowie einer Konkurrenzklausel mit 5 jährigem Metierverbot (*1), führte er ab 1908 noch unter den Namen seiner Frau eine Werkstatt- Joh.Maurer / Dürrenhofstr.10 und vertrieb neben der Herstellung von Zweizylindermotoren auch Fahrzeuge von Peugeot, Renault & der belgischen F/N -.....Paul, Leonhard, Eduard, Hans und Christian - Ludwig Maurers Söhne- führten unter Ludwig Maurer, Kraftfahrzeuge OHG einen Reparaturbetrieb bis zur Liquidation 1971/74weiter.

Er war übrigens nicht nur Fahrlehrer nebenbei ab 1910,sondern hatte auch den Ersten ausgestellten Führerschein (1906) inne. (*1) Und man sieht's mal wieder,egal wie genial die Köpfe der Erfindung sind, Bürokratie und Geschäftsnormen der Schreibtischwusler hindern jegliche Kreativität. Am Ende wird dann immer den Leuten gedacht und gehuldigt (man beachte auch die History Leibniz,Schiller usw.) um gut dazustehen. Zu Lebzeiten weniger Auflagen und Schreibtisch-&Normenwahnsinn, wäre hilfreicher gewesen!
 

Nicht nur die 'leichte' Fahrt die Burgstraße hinauf,sondern vielmehr die Werbung mit der Treppenfahrt am Apollotheater hinauf brachte nicht nur bei - eigentlich für Ärzte und Geschäftsleute gedachten Werbe'gag'  den 2 sitzigen "Doktorwagen" (mit Lederhalbverdeck, siehe unten) - den verkaufsfördernden Erfolg. Übrigens das mit der 'Geländegängigkeit' im Allgemeinen war noch nicht einmal sooo weit hergeholt,gab es in Nürnberg doch noch keine Straßen im heutigen Sinne,sondern Sand & Schotterstraßen  - erst 1897 durchs Bauamt abgesegnet - durch bürokratische Verzögerung, allerdings erst viel später - die ersten Asphaltdecken.

Eine nachgestellte Szene (nicht so steil wie in unserer Animation) und natürlich IN FARBE kann man im Museum Industriekultur Nürnberg bei Zeit begutachten.

Omnibusverkehr auf dem Turnerfest 1905 in Nürnberg (©Maurer Union) Im selben Jahr musste aufgrund des oben erwähnten Streikes,der aufmarschierenden Militärs und den befürchteten Massenunruhen,das auf der Petriheide stattfindende Volksfest seine Bierbuden und Fahrgemeinschäfte schließen.

Ludwig Maurer und seine Fahrt mit dem Motorschlitten auf dem Dutzendteich im Jahre 1911. Dies war rein theoretisch nur eine Probefahrt, da dies Fahrzeug weder in Nürnberg noch sonstwo in Deutschland verkauft wurde,sondern als Export an einen Kunden nach Russland ging.

190ccm wassergekühlter Einzylinder Zweitakt Motor von 1920

Maurer's wassergekühltes Motorrad Jahrgang 1923

✒️ CLM 

Tankstellen 

sahen früher übrigens so aus. Da es ja noch keine Tankstellen im eigentlichen Sinne gab,man aber dennoch 'Brennstoff' für die motorisierte Fortbewegung benötigte,kaufte man den Sprit ganz früher in Apotheken (bis ca 1900) und Kolonialwarenläden,wo dann das Petroleum (oder Reinigungs/Wundbenzin/Ligroin)
neben Kartoffeln, Wurst und anderen Lebensmitteln stand. Auch Bertha Benz nutzte im Jahre 1888 diesen Service. Heutzutage trotz moderner 'Snack-Shops' an Tanken ein Ding der Unmöglichkeit.

 Die Stadtapotheke hat ab dem 01.01.2024 für immer ihre Pforten geschlossen.
(Die Historische seit 1966) 
Wer ein wenig Historie schnuppern möchte in der Pfalz,die historische Apotheke wird als Museum geführt:
🌐www.stadtapotheke-wiesloch.de/besuchsmoeglichkeiten-der-ersten-tankstelle-der-welt/

Erst im Jahre 1923 (in den USA 1907) wurde mit der Olex-Tanke in Hannover der Anfang der echten Tankstellen eingeläutet (Die Erste 'Tanke' war ja die Stadt Apotheke Wiesloch) und damit ging auch die Ära zuende,wo man sich Benzin noch beim Laden um die Ecke,im Hotel,beim Fahrrad-oder Autohändler etc bei einem Plausch abholte. Die folgende Tankstellengeneration (siehe oben noch mit Zapfpistole & Sicherungsventil,welche so meist vor Läden und sogar Restaurants standen) bot dies aber auch an,da früher der Service noch üblich und vor allem selbstverständlich war.Neben fachmännischer Säuberung, Betankung wurden sogar kleinere Reparaturen durchgeführt,da die Tankwarte im Gegensatz zu den 'Thekenkräften' heutzutage,alle noch handwerklich versiert waren. Ab Ende der 30er Jahre kamen dann Kiosk & Co dazu. Eben ein Tante Emma Laden für Auto & Moppedfahrer. Erst mit dem amerikanischen Mainstream selbst zu tanken,schwappte diese Welle auch zu uns und so verschwand der Tankwart ab Mitte der 70er latent vom Straßenbild. Direkt nach dem Die Ölkrise 1973 kam noch hinzu.Mehr zu den Tankstellen,vor allem den Nürnbergern,aber demnächst in einem separaten Artikel. Nur soviel,im Jahre 1926 gab es bereits Zwei in Nürnberg. 

Sehenswerte Videos/Empfehlung/Medien

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Sodele,das war's. Hoffe es war informativ,interessant und man konnte die ein oder andere Erkenntniss gewinnen. Sobald das Museum Industriekultur seine Pforten wieder öffnet (ca.2025) könnt ihr all die schönen Maschinen,Automobile & vieles mehr bei einem Nürnbergbesuch aus der Nähe betrachten. Ich düse jetzt Richtung Plärrer und man sieht sich zur Zeit der Industrialisierung ,aber auch der harten Arbeit und Wohnungsknappheit auf Seite 12.  Adeee,bis gleich.

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Ansonsten Kontakt über clm.nuremberg@gmx.eu für weitere Informationen. 

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