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Das etwas andere Fenster zur Stadt vom etwas anderem Stammtisch am Platz 

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NÜRNBERG XVII

Hauptmarkt - Egidienplatz -Laufer Tor

 Servusla 👋🏽 zu Nämberch 17 & der 'topographischen' Fortsetzung von Nürnberg 5

INHALT: 
Die Nummer ist die jeweilige Bezirkseinteilung 
Die Nummer die jeweilige Distrikteinteilung 

1. Bratwurst Röslein 🍺🥨 (06/ 060)

2. Gänsemännchenbrunnen (06/ 060)

3. Weg zum Pellerhof 

Behaimstatue/Rhino/Melanchthon/Wilhelm I.                     (06/ 060,068,066)

3. Pellerhaus (hist./aktuell) (06/ 066)

4. Pellerhof (hist./aktuell) (06/ 066)

5. St. Egidien (06/ 066)

6. Museum Tucherschloss/ Hirsvogelsaal (hist./aktuell) (06/067)

7. Spalter Pilsstube 🍺🥨 (06/ 069)

Beginnen wir doch gleich mal mit einer deftigen Brotzeit,als Stärkung für den Marsch. 

Kartenausschnitt (ohne Pfeile & Nummern) aus Brauereiatlas.de

Bratwurst Röslein 

Rathauspl. 6, 90403 Nürnberg
🌐www.bratwurst-roeslein.de

Schon urig abends auf dem Salzmarkt. Wenn man vom Grünen Markt (Hauptmarkt) her kommend das Ambiente im Lichterglanz betrachtet, fühlt man sich wirklich wie in die Zeit von damals zurückversetzt,als der Platz noch Teil des Salzmarktes war. Noch weit vor den am Platz ab 1322 zum Rathaus und Untersuchungsgefängnis umgebautem Gebäude in Sichtweite - vormals Brothaus des Heilsbronnerschen Klosters.(Zisterzienser) - befand sich hier schon eine Bierausschank Behausung,bevor es im späten Mittelalter (1480)eine Rostbratküche (Zu den Drei Rosen) wurde. Das 1431 erwähnte Waizenstüblein wurde darin integriert. Und die Trilogie der Geschichte werden wir jetzt mal zu uns nehmen in Form von Seidla, Brodwöschd & Brotzeit.

 Vom "Ogmachd'n" warn wir ganz ehrlich überrascht,denn schon appetitlich in Anlehnung an eine zartschmelzende Kugel Eis angerichtet,schmeckte es auch. Der feinwürzige Käse, verschmolz richtig mit den anderen Zutaten und ließ einen leicht herben zartbutterigen Geschmack auf der Zunge zurück. In Liaison mit der Salatemulsion,dem knusprigen Bauernbrot und der frischen Brezel ,musste man wirklich erstmal nen Schluck Seidla zwischendrin nehmen, sonst wäre der Geschmack der Brodwöschdla untergegangen.

Die 1231 (siehe auch Historie) erwähnte Bierschenkbehausung "Waizenstüblein" hätte sich bestimmt gefreut ob des großen und dennoch vom Trubel versteckten großen Biergarten's. Historisch Interessierte können übrigens auf der hauseigenen Internetseite alles über die letzten Jahrhunderte nachlesen:             🌐www.bratwurst-roeslein.de/de/roeslein/historie

Aber uns gefällts vorne an etwas erhöhten Sitzgelegenheiten im rustikalen Stil am Besten. Und irgendwie hat es es auch was von ner Art Tresen ,mit dem Vorteil, auch etwas vom Marktgeschehen beobachten zu können.
 Übrigens in den 1970'ern gab es im Röslein auch noch eine eigene Metzgerei,hieß,man konnte erst vor Ort speisen und sich für Zuhause obendrein noch Köstlichkeiten mitnehmen.
Info:
Der aktuelle Wirt und Pächter hört zum 31.12.2024 nach 13 Jahren auf. Allerdings nicht wegen Problemen,sondern um sich seinem anderen Kerngeschäft zu widmen.
Nachfolger durch die Brauerei stehen bereits fest. Das Reaurant wird also nach 544 überlieferten Jahren (593 wenn man das Waizenstüblein mit einberechnet) weiterhin bestehen.

Wir stiefeln weiter Richtung Egidienberg , natürlich nicht ohne vorher den am Platze stehenden Gänsemännchenbrunnen bißchen näher zu betrachten.

Gefertigt von Pankraz Labenwolf(1492-1563) ,nach Vorlage von  Bildschnitzer Hans Peisser(1506-1571,ab 1526 Nürnberger Bürgerrecht)um's Jahr 1550 heißt es in vielen Beschreibungen & Darstellungen , wurde aber mittlerweile von der 'Fachwelt' widerrufen. WER sich nun für dieses 'Exponat' verantwortlich zeigen soll,ist allerdings nicht bekannt. Bekannt ist nur, daß Labenwolf - welcher 1519 das Nürnberger Bürgerrecht erhielt,4 Jahre später eine Werkstatt eröffnete ,sowie im Jahre 1537 die Erlaubnis zum Bauen & Führen einer Gießerei bekam - Schwiegersohn und Schüler von einem anderen berühmtem Nürnberger war, nämlich

 Peter Vischer d.Älteren(1455-1529),welcher seine eigene Messinggießerei in Nürnberg (Katharinengraben)führte und als Hauptmann des Barfüßerviertels galt. (siehe auch Nürnberg 7/Wespennest)
Und bezugstechnisch kritzeln wir das hier,da er - auf Geheiß des Stadtrats Nürnberg - zusammen mit Albrecht Dürer(1471-1528) als Sachverständiger für die Ausbesserungsarbeiten des weiter unten stehenden Schönen Brunnens (Heute Kopie) fungieren sollte. 
Aber zurück zu Labenwolf,dessen nachweislich von Ihm stammender Brunnen, nicht weit von hier im Rathaushof untergebracht ist, nämlich der Puttenbrunnen (1557) mit dem "Boum" der die fränkische Flagge hochhält. (Das Peissern'sche Holzmodell, befindet sich im Germanischen Nationalmuseum)Tja ob jedoch der Brunnen mit der Figur des  Bauern und den schreienden Gänsen - welche laut Geschichte ja aus Mitleid dann nicht am Gänsemarkt (heute Obstmarkt) ihrer eventuellen Kochtopfbestimmung zugeführt wurden - nun tatsächlich von Labenwolf ist oder nicht, bleibt weiterhin offen. 
Fakt ist das sich Goethe (1749-1832),welcher fasziniert von dem Gänsemännchenbrunnen war,sich vom Arzt & Physiker Dr.med. Thomas Johann Seebeck(nach dem der thermoelektrische Effekt benannt  wurde) - welcher nach seiner Zeit in Bayreuth zwischen 1812 & 1818 in Nürnberg weilte - einen Tonabdruck schicken ließ und heutzutage in der Schillerstraße (vormals Esplanade) gegenüber des ehemaligen Wohnhauses seines 'Kompanions' Schiller(1759-1805),seit 1864 eine Kopie des Nürnbergischen Gänsemännchenbrunnen's zu bestaunen ist. 
Weitere Kopien besaßen die Großherzogin Marija Pawlona (1786-1859/geboren in St.Petersburg/wo auch der originale Tritonbrunnen stand/steht) , jedenfalls nach ihrer Kopie des "Mannschgerls" wurde der Bronzeguss des heute in Weimar zu sehenden kopierten Brunnen gefertigt. Hier wird vermutet daß die Kopie der Zarentochter aus den Händen Burgschmiets(1796-1858) stammen könnte.
Eine weitere Kopie des Nürnberger Gänsemännchenbrunnen's ging nach Hohenschwangau zu König Ludwig II.(1845-1886) und eine weitere etwas kleinere Kopie. Und noch eine Kopie des reichsstädtischen Brunnens ist vorhanden, nämlich in Luzern. (Der Peissern'sche Druckabguss des Gänsemännchenbrunnen's ist im übrigen im Fembohaus ausgestellt)

Übrigens zum Thema Gänsemännchenbrunnen Luzern (CH🇨🇭) Hier werden die Brunnen durch das Gefälle 'aus eigenem Antrieb' vom anrainenden Pilatus (2128m) gespeist. Auch die anderen Brunnen wurden/werden davon gespeist,denn obwohl der 164km lange vorbeifließende Fluss Reuss,sowie der 48 ha große Rotsee und der  114 quadratkilometer & bis zu 214 Meter tiefe Vierwaldstättersee (der im Mittelalter/frühe Neuzeit noch Luzerner See hieß) als Wassersversorger in Frage kämen,wurde dank  desselben Hygiene-Problemes ,wie wir es auch früher kannten ,das Bergquellwasser dem anderen vorgezogen.Wenn man nun bedenkt daß der Fußmarsch vom Hirschenplatz (Standort d.Luzerner Kopie) zum Pilatus 5 Stunden beträgt,
ist der Fußmarsch von hier zum Pilatushaus (Tiergärtnertorplatz) mit 450 Metern und paar Minuten doch ein Klacks und für alle machbar ✌🏽☺️

Aber wir besuchen heute ja ein anderes Objekt/Projekt oder "Baby" wie eine ehrenamtliche Koryphäe (nicht nur vom Wissensgehalt) der Altstadtfreunde immer zu sagen pflegt , nämlich den Pellerhof,also auf übern ehemaligen Gänse-& Obstmarkt Richtung Egidienberg.

 Ok,wir gebens ja zu,durch die Länge der Erzählung sind wir nochmal kurz auf ne Erfrischung eingekehrt. Aber auch hier beim Bild ganz kurz ne Erläuterung: 
Die Madonnenfigur (Originale aus Ton gebrannte seit 1927 im Germanischen Nationalmuseum) wurde als Kopie während des im WK II zerstörten Hauses von den Besitzern gerettet und von Ihr und dem Originalkopf aus dem GNM fertigten dann die Altstadtfreunde Nürnberg jeweils einen Guß & danach eine weitere Kopie an,welche dann im Jahre 1987 hier am Obstmarkt 12 aufgehängt wurde. Wer diese hier in Verbindung bringt (wie oft gehört) liegt jedoch falsch ,denn man muss sich für die Madonna der Altstadtfreunde umdrehen und in die kleine Straße blicken wo die "etwas andere Noris" als Bildnis an der Wand "klebt",dort befindet sich auch die Madonna. 
Diese Figur ist die Maria mit Kind,da die Madonna mit dem Altbau verschwand . Diese Kraft'sche Nachbildung von Fritz Strattner (Bildhauer) und von Konrad Ehmann(Kirchenrestaurator) nochmals nachbehandelte Dame war theoretisch eine Leihgabe der ehemaligen Brau AG Nürnberg. (1966 Fusion der Tucher'schen Brauerei AG mit Brauhaus Nürnberg J.G.Reif AG) 
Sooo edsadla stiefeln wir aber wirklich zum alten 'Dillinghof' hinauf.Wenn man den Straßenbelag so betrachtet,kommt auch noch das dazugehörige Mittelaltergefühl hinzu.

Martinho da Boémia / Martin Behaim (1459-1507) Auch auf Nürnberg 14 geht's über den wie viele Berühmte vergangener Zeit einsam und verarmt gestorbenen Martin Behaim. 

Früher gab's hier in der Theresienstraße noch das Café Weidinger (nicht mit dem aus Wien verwechseln),aber wenn's nach Café und Kneipensterben in Nürnberg bis zur heutigen und gerade zur heutigen Zeit ginge, würden drei Bücher darüber nicht ansatzweise reichen.

Wir sagen nur dem Martin schnell Hallo, laufen dann...

Gefertigt von der Künstlerin Dorota Hadrian aus Krakau aus dem Jahre 2016. Theoretisch auch als "Wander"Nashorn ansehbar,da dessen Aufenthalt zuerst am Hans Sachs Platz war,dann ein weiterer kurzer Aufenthalt vorm Opernhaus zu den Stationen gehörte,bevor es hier am Egidienplatz seine Heimat fand. Warum ein Nashorn fragt man sich? Nun unabhängig von den Stärken und anderen Assoziationen mit den es verbunden wird,ist hauptsächlich die Abstammung von Dürers Holzschnitt Rhinocerus aus dem Jahre 1515 (indisches Panzernashorn) für die "Plastik" verantwortlich. Im Gegensatz zu dem echten Nashorn von damals,welches die Reise von Lissabon nach Rom mit dem Leben bezahlte, überlebte Dürers Werk (welcher es nach Erzählungen anfertigte) bis heute. Aber vielleicht stammt es ja doch aus jüngeren Jahren,denn da war 1784 ja noch das Panzernashorn Clara im Nürnberger Tiergarten zu bestaunen...

...am Rhino vorbei, daß angesichts des nicht genehmigten Vorschlag's der Altstadtfreunde Nürnberg (Verschönerung der Pellerhausfront) zur jetztigen Ansicht, dementsprechend platziert daliegt...

Philipp Melanchthon (Praeceptor Germaniae) mit Lutherrock (1497-1560)/Entwurf Karl Alexander Heideloff (1789-1865)/ Steinplastik mit Bronzehand(siehe auch Nürnberg 5, vonJakob Daniel Burgschmiet(1796-1858) aus dem Jahre 1826.Der Bücherstapel stellt die  Werke Cicero's, Aristoteles's & Plato's dar,das Hochkantige Luthers übersetzte Bibel.

... Grüßen den Philipp mit der magischen Hand...

Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen (1797-1888/Dreikaiserjahr) ab 1871 Erster Deutscher Kaiser im neuen   Kaiserreich (1871 - 1919)Und nicht das es verwechselt wird, Reichskanzler von 1871 -1890 war Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898),ab 1871 "Fürst" Bismarck.

...salutieren dem Preußen Willi...

...und schwupps simma schon da...ach neee Entschuldigung,wurde ja vom Stadtrat abgelehnt...
Hier ein interessanter Artikel mit Statement des Vorstandes der Altstadtfreunde im Vorfeld der mehrmals vertagten Entscheidung:
🌐www.marktspiegel.de/nuernberg/c-lokales/ein-politikum-stadtrat-entscheidet-ueber-die-kuenftige-nutzung-des-pellerhauses_a22536

Wir wollen nichts schlecht reden, schon gar nicht die Nachkriegsaufbauten,wo man weiß Gott andere Probleme hatte wie Original Rekonstruktionen. Auch keine Arbeit in dem Sinn schlecht reden - oder Funktionialismus genannt - aber man muss auch einsehen, daß Vorschläge zur Verschönerung,vor allem wenn sie kostenlos sind,in Betracht ziehen sollte. Kann jede(r) selbst entscheiden,bei Betrachtung der Bilder.

Pellerhaus / Pellerhof
Egidienplatz 23, 90403 Nürnberg
🌐www.altstadtfreunde-nuernberg.de/de/projekte/pellerhof

 

Das Pellerhaus (damals Renaissance Stil Wohnhaus),wie auf den älteren Bildern und Darstellungen zu sehen, entstand zwischen 1602 & 1605 ob des Geldes des eigentlichen Auftraggeber's Großkaufmann Bartholomäus Viatis(1538-1624) und des schriftlichen Auftraggeber's Schwiegersohn (ab 1590durch Heirat mit Maria Viatis) Martin Peller von Schoppershof(1559-1629) - seines Zeichens ebenfalls Kaufmann - durch Architekt  Jakob Wolff d. Ä. und Ingenieur / Baumeister Peter Carl (1541-1617/damals fest im Dienste der Stadt),wobei dies wahrscheinlich mehr als Prestigeobjekt galt,als für' reine Wohnen,da sein diesbezüglicher Aufenthalt dort nur von kurzer Dauer war.
Peter Carl (auch Fleischbrücke Nürnberg)setzt  sich im Pellerhaus ein Zeichen, anhand seiner auf fast quadratischem Grundriß zwei sich kreuzenden Satteldächer, welche mit gleicher Firsthöhe konstruiert wurden. Was leider - und das müssen wir kurz erwähnen - nicht mehr existent ist,war das am heutigen Eckplatz Königstraße/Kaiserstraße gestandene prächtige Viatishaus. (Vorher im Besitz Weigels, Hirschvogels & Behaim's)
Wer dort mal zufällig einen Silberring ersteht, haltet einfach einmal nach einer Steinmetzarbeit im nach dem WK II neu aufgebauten Geschäftshauses Ausschau.(Und nochmal zum Thema Viatis / Peller / Banco Publico / Kipper-Wipperzeit,siehe auch Nürnberg 3)

 1828 wurde das Patrizierhaus an einen Spiegelfabrikanten verkauft (schien ein lohnender Beruf gewesen zu sein) ,sowie mehrfacher anderer Verkäufe - und damit Besitzerwechsel - erstand das mehrfach umgebaute und renovierte Pellerhaus, die Stadt Nürnberg im Jahre 1929 dennoch im restaurationsbedürftigem Zustand. So geschehen in den Jahren zwischen 1931 & 1934 mit dem Ziel das städtische Archiv dort unterzubringen,was jedoch ob des angeblich zu geringen Platzes für Einlagerung / Archivierung ad acta gelegt wurde. Wer einmal das alte Patrizierhaus besichtigen kann,kann sich genau ob der Größe,welches alleine die Eingangshalle bietet (damals in Räume unterteilt),kaum vorstellen.

Nach dem WK II Bombardement wurde Pellerhausruine gesichert/gestützt und Grundstück des Imhoff Palais enttrümmert. Hierzu sei gesagt daß das Imhoffhaus die Parzellen N° 25/ 27 inkl. 2 Innenhöfen und Hinterhäusern belegt hatte,welche westseits anrainernd an Parzelle N°23 - das Pellerhaus - war. Wenn man vor dem Eingang des Pellerhauses steht, einfach links auf den Fensterkasten blicken,dort stand es früher in seiner Pracht.

Nach dem WK II sollte auf den dann zusammengelegtem Grund,der Neubau für besagtes StadtArchiv/Bibliothekprojekt entstehen, wobei auch Halle und der Renaissance Hof mit inkludiert waren. 
Nun ging eigentlich das Spiel um den späteren Streit (ja so kann man es ausdrücken) los,als die von der Stadt Nürnberg  beauftragten Architekten Fritz & Walter Mayer ihrer Architekten- Phantasie inkl.Vorgabe der Stadt (Farbvorgabe,Materialvorgabe, anhand Wiederaufbauplan), dennoch freien Lauf ließen. Denn wie gesagt,man will nicht lästern ,Geschmack ist unterschiedlich -  aber mit etwaigen Erinnerungen an die Nürnberger Baugeschichte,wie einige Architekten titulieren - hat das Gebäude unserer Meinung nach, nehmen wir die ältere Zeit einmal her ,nichts am Hut.
Ab dem Jahre 2008 kamen dann die meist (weil unabhängig,ehrenamtlich & mit Altstadtherzblut  durchsetzt) bei Vielen Kapitaldenkenden argwöhnisch beobachteten Altstadtfreunde zum Projekt Pellerhaus/Pellerhof ,welche sich des Innenhofensembles annahmen/ rekonstruierten.
 Hier zeigte sich der wie so oft zitierte streitbare Bürgerverein seitens seines Rufes von der besten Seite ,denn er tat dies gegen den Willen von Unterer Denkmalschutzbehörde & Landesdenkmalamt. Das die (und wer sie etwas näher kennt weiß dies) handwerklich auf obersten Niveau befindlichen Arbeiten,von gewissen Experten & Co dementsprechend negativiert wurden,war dennoch klar.

 
Seit verlief auch seitens gewisser Experten die Forderung der Rekonstruktion der Pellerhausfassade, sprichwörtlich im 'Bau'sand. Dies hätte natürlich zur Folge gehabt,die Nachkriegsarchitektur abzuschälen und mit der Retrofassade am Platze zu glänzen,noch dazu wo die Stadt für derlei Ausgaben sowieso nie das nötige Budget hat(te) und es wie so oft seitens der Altstadtfreunde ein Angebot gab, dies komplett finanziell anhand Spenden und teilweise eigener Manpower (ja sind auch genügend Frauen dabei,man sagt dennoch so!)  zu stemmen.
Wie gesagt,wie leben in einer Demokratie, soooo daß jeder seine eigene Meinung sagen darf,sich aber auch dann die Meinung über Korrespondenz und Abhandlung.

Statement des Bundes Deutscher Architekten war u.a.: 
Wer sich aber das Ziel setzt, die komplette Nürnberger Nachkriegsarchitektur visuell abzuschaffen, und durch historische Repliken zu ersetzen, der löscht auch zeitgleich ein wichtiges Stück der deutschen Geschichte aus dieser Stadt.
Der BDA setzt sich daher für den Erhalt des heutigen Pellerhauses und die behutsame Sanierung des Gebäude ein. Die Pläne, dem Gebäude eine neue Renaissancefassade vorzusetzen, die auch eine komplette Veränderung der dahinterliegenden Geschosse bedeuten würde, lehnen wir strikt ab. Wir fordern hier Politik und Stadtverwaltung auf, hier weiterhin verantwortlich mit dem gebauten Bestand und der Nürnberger Geschichte umzugehen, und die Geldangebote der Altstadtfreunde Nürnberg abzulehnen.



Und hier noch ein Bericht/Interview der "Süddeutschen Zeitung" mit einer Expertin welche findet "Gäbe es nur Bauwerke wie die Burg oder das Heilig-Geist-Spital, würde das Nürnberg erheblich ärmer machen"
🌐www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-kulturerbe-denkmalschutz-brutalismus-1.5205409

Und klar eine andere Expertin zum Thema Denkmalerhaltung gab aufgrund eines Zuspruches seitens ihres Parteikollegen zum Vorhaben der Altstadtfreunde auch ein Statement zum Besten:
Ein Abriss aber der denkmalgeschützten Fassade? Davon sei "nie die Rede" gewesen. Sie käme auch gar nicht auf den Gedanken, einem Abriss zuzustimmen, immerhin sei sie Mitglied im Vorstand des Landesdenkmalrats. Für Sie ist die Fassade ein "Symbol des Wiederaufbaus", so was reiße man nicht ab.

Nun ja,wie sehr sich normalerweise um Denkmäler gekümmert wird,sieht man bestens in der Winklerstraße/Haus zum Savoyischen Kreuz,vielen anderen totprophezeiten Objekten, welche sich heutzutage (Dank der Arbeit der Altstadtfreunde Nürnberg,ihrer Baugruppen und eigenen praxiserfahrenen Experten) bester Gesundheit erfreuen und erstrahlen.
Sowie (Update 2024) die Schluderei und Nichteintragung trotz Denkmalstatus,sowie Genehmigung zum Abriss der Rennbahn Reichelsdorfer Keller,mit Nacht & Nebelaktion/Abholzung von Bäumen trotz Expertise des Bundes Naturschutz über die anwesende Vielfältigkeit von Pflanze & Tier....
Aber lassen wir doch auch mal einen Experten - abseits des Blitzlichts -  der Altstadtfreunde seine Sicht der Dinge aufzeigen,so geschehen in den Altstadtberichten 

✒️CLM

 

Wer sich für das Vorher/ Nachher inklusive der schweren Arbeit der Rekonstruktion interessiert...

...sollte unbedingt einen Vortrag des 'Pellerhofbaumeisters' besuchen. Immer mal wieder auf die Seite der Altstadtfreunde schauen,Ob-Wo oder Wann. Ans gibt es genügend Veranstaltungen und Vorträge über Kultur und Historie über's Jahr verteilt.
✒️ CLM 

Aus "50" Jahre Altstadtfreunde Nürnberg 

Pellerhof 

Soooo,nun lassen wir nur die Bilder sprechen und sie sprechen für sich. Macht Euch selbst ein Bild der tollen Arbeit der Altstadtfreunde Nürnberg und wenn ihr wollt dürft ihr gerne unterstützend mitwirken,auch aktiv,denn Projekte und Arbeit zum Schutz Kulturhistorischer Güter gibt es genügend.
Am Besten schaut ihr einmal direkt vor Ort vorbei und lasst euch durch das ehrwürdige Gemäuer von den dort anwesenden Ehrenamtlichen führen und Euch etwas mehr über Haus und Geschichte erläutern.
Geöffnet Freitags/Samstags/Sonntags jeweils von 14 - 17 Uhr

Und wer in lauen Nächten in diesem Ambiente zu schönen Klängen seine Gedanken schweifen lassen möchte:

🌐www.altstadtfreunde-nuernberg.de/de/veranstaltungen/pellerhof

 Übrigens die Straße - welche nach Dr. Erich Mulzer,dem ehemaligen Vorstand der Altstadtfreunde Nürnberg benannt ist - wurde 'modern gestaltet ' und statt des ehemaligen Peststadels, gibt's nen Pocketpark. Nicht nur  Leprasiechkobel ,auch einige Peststadel (nicht nur diesen hier) gab es u.a. angesichts der 1632/33 grassierenden Pestepidemie, welche über 15000 Tote forderte. Zur damaligen Zeit, ein gravierender Einschnitt der Bevölkerungszahl. Im 14. Jahrhundert, genauer gesagt zwischen 1346 und 1353 starben weltweit geschätzte 25 Millionen Menschen. Wobei angesichts des damaligen geographischen Wissens, sicherlich die Zahl stark dekliniert ist. Wobei Nürnberg (wie viele Handelsstädte damals) zu den meist betroffenen Städten mit hoher Todesrate gehörte. Leider, anstatt dem Bakterium - wahrscheinlich durch Flöhe übertragen - die Schuld zuzuweisen, hatten Kaiser,Kirche und dann schließlich die Bevölkerung,leider eine andere Personengruppe als Schuldige hingestellt. Und nochmal Leider,hat die Menschheit aus solchen propagandistischen Darstellungen der Regierenden und der Religionsfuzzis , welche sich als Vertreter Gottes ausgeben,bis heute NICHTS gelernt!

Sodele,wir machen uns wieder vom Acker und schlendern Richtung Laufer Tor über'n Webersplatz zur Hirschelgasse,werfen nen kurzen Blick auf's Tucher Museumsschloss & tigern dann die Landauergasse hinunter wo wir am Inneren Laufer Pl. 10, 90403 Nürnberg kurz auf a Seidla einkehren, bevor's weidagäid.

Die protestantische von 1711 - 1718 erbaute Barock(1600-1720)kirche St.Egidien.(Egidienplatz 12/90403 Nbg ) Allerdings keine Originalaußenfront,sondern ein Nachbau aus dem Jahre 1959,da im WK II immens zerstört. Vormals eine dreischiffige romanische (ca.950 - 1240) Basilika mit auf's Jahr 1200 datierter,teilweise im Inneren zu sehen  integrierter/eingewölbter Eucharius-Kapelle,welche den Brand im Juli 1696 wenigstens Teilweise überstanden hat. Wie auch die Wolfgangs & Tetzelkapelle.
Es wird auch von  klassizistischen Einflüssen,gerade Teile der Innenfresken & Co gesprochen,wobei der Klassizismus in die Zeit 1770-1840 einzuordnen ist,in welcher "Epoche" auch das Brandenburger Tor in den Jahren 1789 -1793 entstand. Nun gut,wollen wir nicht päpstlichr als der Papst sein,ein paar werden sich schon was dabei gedacht haben 🤣👍🏽 Erbauer des barocken Originals waren jedenfalls der Nürnberger Architekt & Kartograph Johann (1639-1700) & sein Bruder Gottlieb Trost (1672-1728),seines Zeichens Baumeister ,überdies ab 1707 Zeugmeister d. Stadt Nürnberg. Seine erste Ehefrau (Heirat /Proklamation) 1703) war übrigens -nachdem wir ja beim Pellerhaus schon dabei waren - Regina Maria Viatis(1687-1713),die Tochter des städtischen Beamten und Kunstsammlers Johann Andreas Viatis (1625-1698),Sohn des Nürnberger Bankiers & Numismatikers/Münzkundlers Wolfgang Viatis(1588-1665),welcher widerrum Sohn von Bartholomäus Viatis(1538-1624)war.

Sooo auf geht's...

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal
Hirschelgasse 9-11 / 90403 Nürnberg
🌐www.museen.nuernberg.de/tucherschloss

Nicht nur der "Sturz des Phaeton" (Sohn des Kephalos & der Göttin Eos/griechische Mythologie) kann man hier begutachten ,sondern auch viele interessante Vorträge und dies im 'neuzeitlichen' Ambiente. Übrigens das Deckengemälde ist das des Franken - und ab dem Jahre 1532 offizieller Nachfolger/Nürnberger Stadtmaler Albrecht Dürer's - Georg Pencz(ca.1500-1550),welcher im Jahre 1523 das Nürnberger Bürgerrecht für 4Florentiner/Goldgulden erwarb (nix is ummasunsdd dou!) um dafür gleich zwei Jahre später anhand kirchlicher Kontroversen (Müntzer/Luther) und Zugehörigkeit zum Müntzer'schen  Unterstützerkreis von Malern,welche wegen heidnischer und gottloser Malerei Nürnberg verlassen mussten - ins Gefängnis kam und danach auch kurzfristig die Stadt verließ! Der Rest was nach diesem Urteil gegenüber diesem Personenkreis geschah, dürfte bekannt sein, nämlich der unter anderen auch dadurch hervorgerufene Bauernaufstand in unserer Gegend,welcher zu den 1525 bekannten Bauernkriegen (siehe auch Seite Franken Burgen) gehörte. Über spätere Rückkehr der Maler,sowie Ausbürgerung Denck's(1500-1527) - in dem diverse Sitzungen bzgl. Reformation etc. stattgefunden hatten - berichten wir jetzt nicht,dies wäre zuuu ausschweifend. Nur daß Pencz interessanterweise als ehemals Anhänger Müntzer's(1489-1525) , später mit Hans Sachs(1494-1575) zusammen arbeitete, obwohl dieser ja zu Luthers(1483-1546) 'Lager' gehörte. 

Der Eingang zum Hirsvogelsaal 
- Frührenaissance Anbau von 1534 des von Kaufmann Lienhard III. Hirschvogel /1504-1549, im Jahre 1531 erworbenen gotischen Anwesens,welcher zum Nürnberger Adelsgeschlecht/Patrizier der Hirschvogel gehörte,die auch in den damaligen 'In'-Handelsstädten wie z.B. Venedig & Lissabon über Niederlassungen verfügten -
 ist übrigens nicht dort wo das "Chörlein Sündenfall" den Vorbeiziehenden begrüßt,sondern um die Ecke herum am Treibberg (so heißt die Straße) 

Spalter Pilsstube

Innerer Laufer Platz 10 / 90403 Nbg 

Durch Zufall entdeckt (Wartezeiten aufm Einwohnermeldeamt identisch mit BER Eröffnung machten es möglich) haben wir dieses "Glubberer - Juwel" und kehren ab und an bei Spaziergängen durch unsere schöne Stadt hier ein.  
Von außen etwas unscheinbar wirkend,bei Eintritt aber an alte Klausen erinnernd,wird erstmal trotz des hier vorhandenen 'Stammes' herzlich begrüßt und zugleich im Gespräche verwickelt. Diese - und das zu unserem Erstaunen - sehr vielseitig über Gastronomie im Allgemeinen und Historisches über die Stadt. Da schleichen sich nach Auskunft übrigens auch viele 'Stadtkundige' ein,mehr wird ned verraten, Grins. Und wer nun denkt,naja gut auf a Seidla taucht's schon, täuscht sich abermals,denn hier wird dem Gast zusätzlich noch echte ehrliche gutbürgerliche Küche dargeboten. Schaut einfach irgendwann mal selbst. Servuslaaaa ✌🏽 und bis zum nächsten Mal.

Übrigens...

die anrainende Straße nennt sich  Beckschlagergasse. Wer hier mal durch den Laufer Schlagturm hindurch Richtung Cramer Klett fuhr und sich über den breiten Verlauf gewundert hat,hier eine kurze Erklärung: Die Gasse,bzw.der Abschnitt der Sebalder Altstadt wurde so genannt,da in Nürnbergs Blütezeit hier die Messingschläger -welche Kochutensilien wie Töpfe & Pfannen herstellten,wie immer gesagt wird- hier ihrem Gewerbe nachgingen. Nur das die Nürnberger Erzeugnisse wahre Kunstwerke waren auch wenn diese als  "Messingschüsseln" beschrieben werden. Das gegen Ende des 18.Jahrhunderts -auch dem Hammerwerk mitzuverdanken- dem Exodus entgegensehende Handwerk,hatte nicht umsonst  seine "Gewerbezeile" etwas ab der normalen Bürgerschaft. Denn aufgrund des Lärmpegels,welcher mit diesem Handwerk einherging ,wurde das "Viertel" (Uhrensammler kennen das Wort aus anderen Grund) auch UNRUH genannt. Eine etwas andere Unruhe gab es ebenfalls in Form eines Lebensmittelaufstandes,welcher von den berufsähnlichen Rotschmieden 1793 initiiert wurde.

Vor dem WK II...
befand sich mittig noch eine Häuserzeile,von zwei Straßen gesäumt. Geradeauslaufend (unterhalb der Münzgasse) die vordere und leicht rechts verlaufend die untere Beckschlagergasse.

Nach dem Krieg...
wurde die stark malträtierte Zeile grundliegend geändert. Besitzungen wurden an die Stadt veräußert,da Gesuche zur Unterstützung des Wiederaufbaus der stark beschädigten Häuser mit Ablehnung geendet hatten. Die Stadt hatte aufgrund einer Neuplanung zu diesem Teil der Altstadt,schon andere Pläne in Petto. Trotz so mancher "Ruine" und das viele durch den Krieg damit eh schon Brot bro & obdachlos waren,erscheint das ebenfalls von "Schreibstubenräubern" erfundene Wort Raubrittertum,wie ein Heiligtum,wenn man die von der Stadt bezahlten Preise ansieht,welche sie für manche Grundstücke zahlte. Und in dieser Notzeit war jeder Pfennig willkommen.
Das aber immer stetiger wachsende Verkehrsaufkommen machte aber dort genauso einige Planungen zur Verschönerumg zunichte,wie an so vielen Stellen in Nürnberg,bei dem  dann leider auch historische und dem Altstadtkern entsprechend schöne Bauten,den "Kürzeren" zogen.
Wie auch die Restauration "Sebaldus-Chörlein" in der hinteren Beckschlagergasse.

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Ansonsten Kontakt über clm.nuremberg@gmx.eu für weitere Informationen. 

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